Der Bericht über die PUSA-Arbeiten am OSZ-Orpund haben viele positive Reaktionen ausgelöst. Vor allem freut es uns, dass auch Kolleginnen und Kollegen aus der Schweiz uns um Unterlagen gebeten haben. Der Schulverlag plus verweist auf ein neues Buch und auch eine Wiederaufnahme eines Schulwettbewerbs für Projektarbeiten ist angesagt.
Hans Müller, ehemaliger Direktor des Staatlichen Lehrerseminars Biel, Didaktiklehrer (des heutigen Condorcet-Autors Alain Pichard) und Mitautor einer Lehrmittelreihe “Lernwelten” schrieb uns:
Danke für den Hinweis auf den Condorcet-Beitrag „PUSA: Ein ziemlich guter Jahrgang“. Ich habe ihn mit Interesse gelesen, und war – einmal mehr – beeindruckt von der geleisteten Arbeit der SchülerInnen, aber auch von den begleitenden Lehrern. Dazu gehört auch der Umgang mit Kritik und Selbstkritik. In dieser Hinsicht weiss ich, dass ihr das, was ihr von euren SchülerInnen erwartet, auch selbst lebst.
Wichtig scheint mir, wie ihr im Bericht hervorhebt, dass (auch) RealschülerInnen – gerade bei dieser Art von Lernen – Ausserordentliches zu leisten vermögen. Und ich ergänze – wohl in eurem Sinne: “…wenn die Schule ihnen dazu Gelegenheit gibt“. Dazu haben wir ja auch die Arbeitshilfen entwickelt. Besonders berührt haben uns in all den Jahren gelungene Arbeiten von Realschülerinnen, die im Rahmen des Wettbewerbs „Projekt 9“ eingereicht wurden.
Ich hoffe, dass diese Art des Lernens an euer Schule, welche du, Alain, über viele Jahre initiiert und mitgetragen hast, weitergepflegt werden wird.
Es handelt sich ja auch um eine Kultur des Lernens und Lehrens, die – wie die Pro- und Contra-Debatte des Condorcet-Blogs zeigt – auch viele zur Widerrede animiert hat (u.a. “Projektunterricht als Glaubenssatz des pädagogischen Mainstreams von Urs Kalberer). Als Vertreter eines moderaten Konstruktivismus war uns – und ich glaube auch dir – die Vielfalt des Unterrichtsarrangements immer sehr wichtig.
Charles von Graffenried, ehem.PH-Dozent und auch Mitautor der Lehrmittelreihe “Lernwelten” schrieb uns: “Der Beitrag hat mich doppelt gefreut: Erstens gefällt mir euer Projekt sehr und erinnert mich an schon 10 und mehr jahre zurückliegende Zeiten. Die Selbständigen Arbeiten und Gruppenprojekte waren für mich immer Glanzlichter in meinem Lehrerdasein. Und zweitens hat es mich gerührt, dass ihr Hans und mich als “Samen-legrer” eures heutigen Projektunterrichts bezeichnet.”
Natürlich möchten wir es an dieser Stelle nicht versäumen, auch auf das Lehrmittel des Schulverlags plus hinzuweisen. Wenn man die ab und zu etwas penetrante Reformrhethorik überliest, findet man hier doch einige sehr praktische und nützliche Anleitungen.
Ganz besonders freut es uns, dass Christian Graf und die PH Luzern eine Art Neuauflage des ehemaligen PUSA-Wettbewerbs anbieten.
Jg 1955, Biel, seit 42 Jahren Real- und Sekundarlehrer, vorwiegend an Brennpunktschulen in Biel, Mitinitatior des Memorandums «550gegen550», Mitherausgeber des «Einspruch», Gründer des «Lehrlings-und Migrantentheaters «TheaterzoneBiel», Gewerkschafter, Mitglied der GLP.
Ogi-Französisch, Rastalocken und das woke Minenfeld – Betrachtungen eines alten, weissen Mannes. Gerd Dönni unterrichtet seit 1991 am Kollegium Spiritus Sanctus Brig die Fächer Latein, Englisch und Geschichte. Unter seinen ehemaligen Schülern findet sich vom SVP-Nationalrat, Mitte-Fraktionschef des Grossrates bis zum Grünen-Kantonalpräsidenten und der queeren Aktivistin alles. Dieser Artikel ist zuerst in der NZZ erschienen.
Das Erziehungsdepartement (ED) hat wohl schnell realisiert, dass ihr Schreiben „Weisung Medienkontakte“ vom November 2021 in unserem direktdemokratischen System den Bogen überspannt: Gerade die Meinungs- und Pressefreiheit geniessen in der Schweiz einen sehr hohen Stellenwert. In der Weisung des ED wird den Lehrpersonen und Schulleitungsmitgliedern kategorisch untersagt, Journalistinnen und Journalisten Interviews zu erteilen. Unzweideutig steht in diesem Schreiben: «Lehr- und Fachpersonen dürfen Medienvertretungen (Presse, Radio, Fernsehen) keine Auskünfte über Schulfragen geben. Der Condorcet-Blog hat darüber berichtet. Lena Bubendorf und Kathrin Zimmermann von der Starken Schule beider Basel haben beim Kommunikationsleiter der Stadt Basel nachgefragt. Dieser beschwichtigt: Ein Missverständnis!