20. April 2024

Literaturtipp: Der Tanz der Tiefseequalle

Es war eine Neuentdeckung. Condorcet-Autor Alain Pichard las mit seinen 7. Klässlern den Jugendroman “Tanz der Tiefseequalle” von Steffanie Höfler. Diese Geschichte ist eine Sternstunde der Jugendliteratur. Das fand auch Kalya Strazza, 14 Jahre alt und Schülerin des OSZ-Orpund. Sie schrieb für den Condorcet-Blog eine Rezension.

Bild: api

Im Buch «Tanz der Tiefseequalle» geht es um eine ungleiche Freundschaft, um Mut und Mobbing. Die Protagonisten des Buches sind die beiden Teenager Niko und Sera. Niko ist ein übergewichtiger Junge, der von seinen Mitschülern oft auf gemeine Art gehänselt wird, der es aber relativ gelassen nimmt. Sera ist ein bildhübsches Mädchen, deren Eltern aus Ägypten stammen, und der Schwarm vieler Jungs.

Der Antagonist heisst Marko. Er piesackt Niko und stiftet seine Mitschüler an, dasselbe zu tun. Ausserdem ist er seit längerem in Sera verliebt und versucht ihr ständig näherzukommen.

Das Buch handelt davon, dass Sera Opfer einer Grapsch-Attacke von Marko wird und Niko sie unfreiwillig rettet. Danach verhalten sich ihre Mitschüler plötzlich sehr komisch ihr gegenüber. Nachdem dies geschehen ist, tanzt die schöne Sera plötzlich mit dem kleineren dicken Niko an einer Klassenparty.  Das hat fürchterliche Folgen, mit denen vor allem Sera nicht umgehen kann. Können Niko und Sera Freunde sein? Oder sogar mehr? Die beiden schmieden einen Notfallabhauplan, der noch viele Überraschungen für sie bereithält …

Einfacher Schreibstil, bewegende Geschichte

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach gehalten. Sie beschreibt aber viele Personen, die in jeder Klasse vorkommen, was ich gut finde. Die Geschichte ist sehr genau beschrieben und wird verständlich vermittelt. Ich denke, die Gefühle der Personen (zum Beispiel wie Sera sich fühlt, als Marko sie belästigt) sind richtig gut dargestellt. Das lässt einen darüber nachdenken, wie man seine Klassenkameraden oder andere Leute in seinem Umfeld behandelt oder wie man künftig reagieren soll, wenn man selber Zeuge eines solchen Vorfalls wird.

Bild: api

Das Buch «Tanz der Tiefseequalle» ist schön zu lesen, die Freundschaft zwischen Niko und Sera berührt. Die Gefühle der Protagonisten sind anschaulich und detailliert dargestellt, und zwar abwechslungsweise immer aus deren Perspektive. Das macht das Buch enorm unterhaltend. Ich kann dieses Buch wirklich allen empfehlen, die gerne emotionale und bewegende Geschichten lesen, die trotzdem nahe an der Wirklichkeit sind.

 

Kayla Strazza

Verwandte Artikel

Individualisierung an der Oberstufe

Ab nächstem Schuljahr werden die Bündner 3. Oberstufenklassen neu fünf Wochenlektionen “Individualisierung” im Stundenplan vorfinden. Deshalb hat das Amt für Volksschule die Lehrer zu einer ganztägigen, obligatorischen Weiterbildung an einem Samstag im Mai aufgeboten. Ziel der Veranstaltung war es, “Hintergrundinformationen, sowie didaktische und methodische Hilfestellungen” zu liefern. Ein Tagungsbericht.

Ein Kommentar

  1. Liebe Kayla
    nachdem ich deine Rezension gelesen hatte, habe ich mir das Buch natürlich sofort gekauft. Du hast das Buch sehr einladend vorgestellt, da konnte man gar nicht anders. Ich kann mich dir nur anschliessen, auch ich finde es ausgezeichnet. Die ganze Dynamik in der Klasse ist sehr feinfühlig beschrieben. Man hätte es den Lehrpersonen gewünscht, dass sie aufmerksamer beobachtet und entsprechend reagiert hätten. Zum Glück gibt es Menschen wie Sera, die genügend Mut haben, Unrecht etwas entgegen zu setzen. Das Buch hat in eurer Klasse sicher zu engagierten Diskussionen geführt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert