28. März 2024

Bernhard Kötz

Bernhard Krötz: Professor für Mathematik 
Wohnort: Paderborn
Natur: Vollblutforscher
Höchste Auszeichnung: ERC Advanced Grant des European Research Councils, siehe https://idw-online.de/de/news396507.

Bernhard Krötz: Deutsche müssen im Fach Mathematik nicht nur Mathematik lernen.

Ein Kommentar

  1. Sehr geehrter Herr Professor Kötz,

    Ihre Aushrungen habe ich mit Interesse gelesen.

    Leider, das muss ich als vermutlich ebenfalls mathematischer Analphabet ergänzen, wurde zu meiner Schulzeit Rechnen, Mathe, Geo, Physik und Chemie von Lehrern unterrichtet, welchen der Unterricht mit uns Schülern entweder zu langweilig war oder, denen es egal war, ob wir deren Ausführungen verstanden hatten.

    Wir haben uns halt irgendwie durchgewurstelt.
    Das war in der Zeit von 1964 bis 1971.

    Jetzt, nach meinem Berufsleben, wollte ich wissen, ob ich damals zu blöd war oder es evtl. doch an so manchen Lehrern lag.

    Und siehe da, im Internet fand ich hervorragende Blogs, welche sich mit diesen Themen befassen und sehr verständlich, Schritt für Schritt erklären.
    Es macht mir richtiggehend Spaß, diesen Ausführungen zu folgen.

    Vor allem, weil diese mit Herz und Verstand für Schüler konzipiert sind.

    Zudem, darf ich mir erlauben anzufügen, waren die Schulbücher der damaligen Zeit so gestaltet, dass nur die Lehrer die Hintergründe ausführen konnten bzw. wohl nur durften.

    Interessierten Schülern wurden erklärende Ausführungen einfach vorenthalten.

    Heute wird in Deutschland über die sogenannte MINT-Wüste im Schulbereich geklagt.

    Wie sollen denn bitte Eltern oder Großeltern, denen Informationen bewusst vorenthalten wurden, ihren Kindern oder Enkeln diese Fächer und Themen erklären?

    Bei uns krankt es nicht erst seit 20 oder 30 Jahren in diesem Bereich sondern seit 60 bis 70 Jahren.

    Der sogenannte Standesdünkel des “Unter sich bleibens der akademischen Bildungsschicht” welcher noch aus der preußischen “Hochnasenkultur” herrührt, hat dazu erheblich beigetragen.

    Nun steht eben Deutschland da, wo die Kurzsichtigkeit unseres Bildungssystems hin wollte: “Wo kämen wir denn hin, wenn jeder ein hohes Wissen in der Naturwissenschaft hätte? Zum Schluss erzählt uns ein Bauernjunge, was besser gemacht werden könnte!”

    Diesen Satz musste ich mir anhören, als ich mit einem Mediziner in den 80er Jahren darüber diskutierte, ob es nicht besser wäre Behandlungen in der Rehabilitation Fakultätsübergreifend in einem Haus vorzunehmen.

    Heute wird darüber nicht mehr diskutiert, da es immer mehr zum Standard geworden ist.

    Ja, in Deutschland ist viel schief gelaufen und wird noch viel schieflaufen, weil einige Kreise und manche Greise sich nicht verändern können bzw. wollen.

    Zur Beruhigung erlaube ich mir noch anzufügen, dass trotz der hohen Anforderung an Schulbildung in Indien, dort viele Menschen nicht einmal genug zu essen haben.

    Schulbildung und Bildung ssindeben unterschiedliche Autobahnen, welche aber am Ende in die Autobahn des Lebens einmünden.

    Dabei sollte und darf nicht vergessen werden, wieviel Potential in den vielen Facharbeitern und Handwerkern steckt, welche mit ihren praktischen Begabungen und Ausbildungswegen dieses Land der immer mehr werdenden Theoretiker noch am Laufen halten.

    Ob Begabung und Wissensdurst in Zukunft von Lehrkräften mit Enthusiasmus und Freude oder nur mit Pflichterfüllung gestillt werden, hängt sehr davon ab, ob bestimmte Kreise in Politik und Wissenschaft bereit sind, sich zu bewegen und zu verändern.

    In diesem Sinne, frohe Ostern
    Und viel Erfolg, beim Rufen in der MINT-Wüste, welche allerdings durch unsere Handwerksbereiche gar nicht so trocken ist.

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