18. November 2024

empirische Bildungsforschung

Über das Missverständnis von IT und KI in Lernprozessen

Wenn der Computer unterrichtet

Seit mehr als 40 Jahren wird über Informationstechnik in Schulen diskutiert. Seit November 2022 kommt als Thema generative künstliche Intelligenz (KI) wie ChatGPT dazu. Dabei sind weder KI-Systeme noch Sprach-Bots neu. Mit Weizenbaums “Eliza” konnte man schon 1966 chatten, Kybernetik als Begriff und Methode für automatisierte Datenverarbeitung publizierte Norbert Wiener 1948. Aber das Silicon Valley braucht ein neues “big thing” (Brühl 2023). In der Schule sind solche Tools eher kontraproduktiv statt lernförderlich. Condorcet-Autor Ralf Lankau spricht in diesem Artikel das eigentliche Kernproblem der schulischen Digitalisierung an: Wollen wir den Unterricht an Algorithmen delegieren?

Wolfgang Kühnels Sonntagseinspruch

Die Bildungsforschung hat keinen grossen Erkenntnisgewinn gebracht

Mit etwas Verspätung – am Montag, statt am Sonntag – veröffentlichen wir den Sontagseinspruch von Professor Wolfgang Kühnel, der uns den leider verstorbenen Erziehungswissenschaftler Hermann Giesecke in Erinnerung ruft. Der “Weisse Rabe” der Erziehungswissenschaft erklärt uns auch den wichtigen Unterschied zwischen Korrelationen und Kausalitäten.

Schulpolitik

Matthias Burchardt: Ich hatte die Illusion, dass die Kraft des besseren Arguments gilt.

Matthias Burchardt, Jg. 1966, hat in an der Universität zu Köln Germanistik, Philosophie, Pädagogik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften studiert und mit dem Ersten Staatsexamen abgeschlossen. Promoviert hat er über die Anthropologie Eugen Finks. Als gefragter Referent und streitbarer Publizist vertritt er in Presse, Rundfunk und Fernsehen humorvoll und kontrovers Positionen zu PISA, Bologna und nicht zuletzt zum Digitalisierungshype. Befragt wird er von Michael Meyen, seit 2002 Professor für Allgemeine und Systematische Kommunikationswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Matthias Burchardt ist in unserem Blog kein Unbekannter. Er ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Gesellschaft für Bildung und Wissen, die mit unserem Blog verbunden ist und in Österreich, Deutschland und der Schweiz kritisch Stellung zu bildungspolitischen Fragen bezieht. Burchardt formuliert messerscharf und rhetorisch brillant den bildungspraktischen Nutzen einer quantifizierenden empirischen Bildungsforschung und den Verlust an Augenmaß in der Bldungspolitik.

Aufruf zur Besinnung: Humane Bildung statt Metrik und Technik

Ralf Lankau und Matthias Burchardt sind auf unserem Bildungsblog keine Unbekannten. Die GBW-Mitstreiter gelten als fundierte Kritiker der Digitalisierung unseres Bildungssystems. Und sie argumentieren – was sie von vielen Informatikfans unterscheidet – in der Debatte der Digitalisierung faktensicher und gut dokumentiert. Ihr Aufruf wird auch in der Schweiz auf grosses Interesse stossen.

Mathematikunterricht auf dem Prüfstand

Mathematiklehrer Markus Spindler und Professor Hans-Peter Klein (Goethe-Universität Frankfurt) haben uns eine Replik auf den Artikel von Olaf Köller (Condorcet-Blog: Sorgenkind Mathematik, 18.3.20) zugesandt. Ihr Fazit: Köller macht genau das, was er anderen vorwirft. Er behauptet, ohne zu belegen.