Cramer - Condorcet https://condorcet.ch Bildungsperspektiven Sun, 05 Feb 2023 21:43:00 +0000 de-DE hourly 1 https://condorcet.ch/wp-content/uploads/2019/05/favicon-100x100.png Cramer - Condorcet https://condorcet.ch 32 32 Informatik anstatt Französisch und Handarbeit https://condorcet.ch/2023/02/informatik-anstatt-franzoesisch-und-handarbeit/ https://condorcet.ch/2023/02/informatik-anstatt-franzoesisch-und-handarbeit/#comments Thu, 02 Feb 2023 17:19:19 +0000 https://condorcet.ch/?p=13045

Die neusten Ideen aus dem Labor Basel-Stadt werden vom Condorcet-Autor Alain Pichard kommentiert

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Alain Pichard, Lehrer Sekundarstufe 1, GLP-Grossrat im Kt. Bern und Mitglied der kantonalen Bildungskommission.
Conradin Cramer, Departementschef Bildung in Basel: Mehr Informatik, weniger Französisch.

Die Stadt Basel möchte auf der Sekundarstufe 1 (7.-9. Klasse oder nach Harmos-Zählweise 9.-11. Klasse) das neue Fach “Informatik und Medien” einführen. Departementschef Cramer hat ganz grosse Ambitionen. Er will nicht nur, dass seine Basler Schülerinnen und Schüler wissen, wie man mit dem Computer umgeht, sondern sie sollen auch erste Schritte im Programmieren wagen. Wie das geschehen soll, wenn die Lernenden bereits heute 34 Lektionen Unterricht haben? Nun, Herr Cramer weiss, dass man diese Lektionen nicht einfach zusätzlich draufpacken kann. “Die Jugendlichen müssen noch einen gewissen Freiraum haben”, meint der Bildungschef. Und er hat auch die entsprechenden Abbaupläne.

Mit anderen Worten: die Schüler sind zu schwach für den Franz-Unterricht, aber dann wieder stark genug um anspruchsvolles Wissen wie Programmieren etc. zu verstehen.

Wir ziehen den Hut vor so viel Enthusiasmus und stellen fest: Mit Frühfranzösisch und der neuen Sprachdidaktik ist die französische Sprache als Unterrichtsfach eh erledigt. Da kann man ja auch die “schwachen Schüler” davon befreien. Und wer braucht heute noch Handarbeit? Die Basler Schülerinnen und Schüler sicher nicht. Die Schule müsse mit der Zeit gehen, meinte Herr Cramer. Wir denken. So muss die Schule gehen … mit der Zeit.

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Herr Cramer will die Staatsschule https://condorcet.ch/2022/03/herr-cramer-will-die-staatsschule/ https://condorcet.ch/2022/03/herr-cramer-will-die-staatsschule/#comments Sun, 27 Mar 2022 12:50:05 +0000 https://condorcet.ch/?p=10729

Der Brief des Erziehungsdepartements der Stadt Basel an die Lehrkräfte wurde vom Condorcet-Blog öffentlich gemacht (https://condorcet.ch/2022/03/mehr-orban-wagen-wie-das-basler-erziehungsdepartement-kritiker-zum-schweigen-bringt/). Die Basler Schulbehörden streben den politischen Umbau der Schule an: Weg von der öffentlich-rechtlichen Schule hin zu einer Staatsschule, mit Hierarchien, Bossen und Untergebenen. Condorcet-Autor Alain Pichard zeigt, dass dies kein Einzelfall ist.

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Alain Pichard, pens. Lehrer Sekundarstufe 1, Publizist, Mitglied der GLP: Der Staat tut sich damit keinen Gefallen.

Im Jahre 2003 versuchten die Behörden, den Verfasser dieses Beitrags, unter Kontrolle zu bringen. Aufgrund eines Artikels über die neue Schülerbeurteilung (SCHÜBE) im Kanton Bern zitierte mich die kantonale Bildungsdirektion in deren Schaltzentrale. Die magistrale Herrlichkeit trat mit Inspektorat, Amtsvorsteher, Abteilungsleitern und Schulkommissionspräsidenten in stattlicher Präsenz auf. Es sollte mir klar gemacht werden, dass es für Angestellte des Staates eine Loyalitätspflicht gäbe. Ich sicherte mir derweil die Unterstützung des damaligen VPOD-Sekretärs (ich war Mitglied der VPOD-Lehrergruppe), der mich an das Treffen begleitete.

Das Gespräch fand in einer höflichen Atmosphäre statt und mündete in eine ausgesprochen interessante Diskussion: Was darf ein Lehrer in der Öffentlichkeit sagen, und was nicht?

Erstaunlicherweise wurde von den bernischen Bildungsmagistraten nie bestritten, dass sich ein Lehrer auch politisch betätigen und äussern kann. Die Frage war: Wie weit darf die Kritik gehen, wenn es sich um schulpolitische und demokratisch ausgearbeitete Vorgaben handelte. Hier gingen die Meinungen auseinander.

Die konkrete Diskussion blieb in ihrem Ansatz stecken und zeitigte keinerlei Folgen. Daran schuld war mein Mitstreiter und heutiger Condorcet-Autor Andreas Aebi. Er lancierte eine grosse Umfrage zu der Beurteilungsreform unter den bernischen Lehrkräften. Das gewaltige Unterfangen fand ohne Unterstützung

Res Aebi. Sekundarlehrer in Langnau, brachte die “Schübe” fast im Alleingang zu Fall.

des Lehrervereins statt, welche die Reform im Vorfeld unterstützt hatte. Das Ergebnis war desaströs. Eine überwältigende Mehrheit der bernischen Lehrkräfte lehnte die Beurteilungsreform ab. Das Projekt wurde zurückgezogen und vereinfacht.

Zwei Jahre später machte sich der hier Schreibende einen gewissen Namen, weil er, als prononciert linker Lehrer auf die Schwierigkeiten im Umgang mit der Migration hingewiesen hatte, die sich den Schulen in der Stadt Biel stellten. Es ging ihm dabei nicht um die Stigmatierung der fremdsprachigen Schüler sondern um deren Bildungserfolg. Irgendwann wurde es den Behörden zu dumm. Der damalige sozialdemokratische Bildungsdirektor der Stadt Biel liess ein Kommunikationskonzept ausarbeiten, sein Amtsvorsteher schickte es an die Schuleinheiten und der sozialdemokratische Schulleiter legte seinem «geschätzten Mitarbeiter» schliesslich eine spezifisch verfasste Kommunikationsvereinbarung vor, die der heutige Condorcet-Autor zu unterschreiben hatte.

Kommunikationsvereinbarung: Alain Pichard vermeidet es fortan, die Schule mit verzerrten und einseitigen Berichten in ein schlechtes Licht zu stellen.

Neben einigen Selbstverständlichkeiten (keine Verbreitung von Internas), verlangten die Behörden, dass alle Anlässe, Interviews und Statements vorher mit der Schulleitung abgesprochen und genehmigt werden müssten. Dann folgte ein hübscher Satz: «Alain Pichard vermeidet es fortan, die Schule mit verzerrten und einseitigen Berichten in ein schlechtes Licht zu stellen.»

Schlagzeile im Bieler Tagblatt: Alain Pichard geht im Streit.

Meine Antwort war die Kündigung. 2010 verliess ich meine geliebte Brennpunktschule in Biel und trat eine Stelle in der Agglomerationsgemeinde Orpund an, wo ich bis zu meiner Pensionierung im Sommer 2021 tätig war.

In dieser Gemeinde konnte ich fortan mein bildungspolitisches Engagement ohne irgendwelche Repressionsandrohungen fortsetzen.

Bei all den Druckversuchen gilt es festzuhalten, dass die Behörden nie die Keule «arbeitsrechtliche Konsequenzen» ausgepackt hatten. Diese Terminologie entstand im Zuge des Umbaus unserer Volksschule anfangs der 2000er-Jahre. Die Schaltzentralen in der Bildungspolitik bemächtigten sich nach und nach der Schule. Zunächst wurden die lokalen Schulkommissionen, bzw. Schulpflegen zurückgestutzt. Es entstand die aus der Betriebswirtschaft entnommene Dualität von operationellen und strategischen Entscheidungen. Dann wurden die geleiteten Schulen eingeführt. Fortan standen den Schuleinheiten sogenannte Betriebsleiter vor, denen auch personale Kompetenzen übertragen wurden. Stundenplangestaltungen, Anstellungen oder auch Freistellungen waren jetzt Sache der Schulleitungen. An gewissen Orten gab es sogenannte «Zwischenschulleiter». Das heisst, dass einzelne Schuleinheiten mit dortigen Schulleitern zu einem Verbund zusammengefasst wurden, deren Führung man dann einer zentralen Schulleitung übertrug.

Die Kehrseite der Medaille waren natürlich der Abbau an Mitbestimmung, eine Topdown-Politik und die konkrete Jobdrohung seitens der vorgesetzten Behörde.

Diese Hierarchisierung hatte durchaus plausible Gründe. Die Schulführung wurde professionalisiert, Entscheidungen schneller gefällt, die Schulen entwickelten eigene Profile. Die Kehrseite der Medaille waren natürlich der Abbau an Mitbestimmung, eine Topdown-Politik und die konkrete Jobdrohung seitens der vorgesetzten Behörde. Flankiert wurde diese Ausrichtung mit der ebenfalls aus der Wirtschaftswelt entnommenen Methode des Change Managements. Der Sozialdemokrat Markus Mendelin entwarf ein vielbeachtetes Change Management-Papier für den Kanton Thurgau, in welchem konkret verfeinerte Methoden zugunsten eines umbaufördernden Mentalitätswandels aufgezeigt wurden. Notabene wurde dieses Papier als Leitfaden für die Schulleitungen angepriesen.

 

Herr Cramer verliert seine Unschuld
Conradin Cramer, Bildungsdirektor der Stadt Basel: Wie konnte er dies zulassen?

In der Stadt Basel scheint man sich nicht mit solchen psychologischen «Mätzchen» aufhalten zu wollen. Die linke Stadt am Rheinknie packt schon seit einigen Jahren die Keule der Repression gegen alle kritischen Lehrkräfte aus. Der neue Amtsvorsteher der Stadt, Urs Bucher, hat nun in einem Brief (https://condorcet.ch/2022/03/mehr-orban-wagen-wie-das-basler-erziehungsdepartement-kritiker-zum-schweigen-bringt/) klar ausgedrückt, wie sich das Basler Erziehungsdepartment das Regieren vorstellt. Den Lehrkräften ist jede öffentliche Kritik an Bildungsentscheiden untersagt.

Dabei werden munter unbestrittene Kommunikationsregeln vermischt. Mittlerweile dürfte es jeder Lehrperson klar sein, wer gegenüber der Öffentlichkeit im Fall eines Drogendelikts oder eines sexuellen Übergriffs in der Schule kommuniziert. Brisant ist vielmehr, dass auch Widerspruch an bildungspolitischen Entscheiden nun nicht mehr medial zum Ausdruck gebracht werden dürfen. In unserer Redaktion gab es schon mehrere Erzählungen, wie das Basler Erziehungsdepartement mit allzu kritischen Lehrkräften umgegangen ist. Veröffentlichen durften wir sie nie, aus Angst vor Repressionsmassnahmen.

Philipp Loretz, Sekundarlehrer, Vorstandsmitglied des lvb, Mitglied der Condorcet-Redaktion und Mitglied des Bildungsrats: Die grosse Ausnahme

Staatshörige Verbände

«Habt doch Vertrauen in unsere Behörden», rief mir vor einigen Jahren ein Lehrer anlässlich einer Podiumsdiskussion zu, als ich mich gegen den Lehrplan 21 äusserte. Der Mann war ein Vorstandsmitglied des thurgauischen Lehrervereins. In diesem symptomatischen Statement drückt sich auch die landesweite Haltung unserer Lehrer«gewerkschaften» aus. Sie sind mittlerweile Mitglieder einer Allianz aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft, deren Ziele darin bestehen, das Schulsystem zu steuern und möglichst gut alimentierte Staatsaufträge zu erhalten. Mitunter kann auch die Einladung zu einem Mittagessen mit einem Erziehungsdirektor ein Anreiz sein, die behördliche Reformpolitik mitzutragen. Eine grosse Ausnahme in diesem Feld der kollektiven Vereinnahmung – man muss es immer wieder betonen – stellt der LVB im Kanton Baselland dar. Die Führungsgremien dieses Lehrerverbandes brechen immer wieder aus der Neusprech-Reformitis aus und erzielen damit bemerkenswerte Erfolge wie zum Beispiel die Einführung der Lehrmittelfreiheit.

Öffentlich-rechtliche Schule gegen Staatsschule

In diversen Diskussionen mit Politikern und Lehrkräften der Stadt Basel ist zu vernehmen, dass der Vorsteher des Basler Erziehungsdepartements, Conradin Cramer, sich bewusst sei, dass die Bildungspolitik seiner Stadt zu lang und zu einseitig von der sozialdemokratisch dominierten Verwaltung bestimmt wurde und Änderungen ihre Zeit bräuchten. Die Tatsache aber, dass der verantwortliche Bildungschef dieser Stadt, ein bekennender Liberaler, seinen Amtsleiter (Urs Bucher) einen solchen Brief (https://condorcet.ch/2022/03/mehr-orban-wagen-wie-das-basler-erziehungsdepartement-kritiker-zum-schweigen-bringt/) schreiben lässt, bietet kaum mehr Interpretationen zu. Conradin Cramer will eine zentral geleitete Staatsschule, in der die Lehrkräfte zu Vollzugsbeamten degradiert werden wollen. Damit wird das „Öffentlichkeitsprinzip“ in Frage gestellt. Man will aus der öffentlich-rechtlichen Schule eine Staatsschule machen.

Die öffentlich-rechtlich angestellte Lehrperson ist zwar gegenüber seinem Arbeitgeber zu einer gewissen Loyalität verpflichtet, aber sie ist es auch gegenüber seinen Schülerinnen und Schülern und deren Eltern.

Die öffentlich-rechtliche Anstellung schützt die Lehrperson zwar nicht mehr so ultimativ wie in Zeiten des Beamtenstatus und erlaubt auch Kündigungen. Trotzdem muss ein klar definiertes Prozedere bei jeder Entlassung eingehalten werden, wobei jeder Schritt rekursfähig ist.

Die öffentlich-rechtliche Anstellung der Lehrperson beinhaltet aber noch eine weitere, genauso wichtige Dimension. Die öffentlich-rechtlich angestellte Lehrperson ist zwar gegenüber seinem Arbeitgeber zu einer gewissen Loyalität verpflichtet, aber sie ist es auch gegenüber seinen Schülerinnen und Schülern und deren Eltern. Wenn sie also zu der Überzeugung kommt, dass die eine oder andere Reform den Bildungszielen seiner «Schutzbefohlenen» zuwiderläuft, gerät sie in ein Dilemma.

Eine Top-down-Mentalität mag vielleicht in einer Kühlschrankproduktionsstätte angesagt sein, im Bildungswesen hat der Ausschluss der Basis und die Unterdrückung der Meinungsfreiheit teilweise verheerende Tendenzen.

Wenn also beispielsweise eine Lehrerin Mühe damit bekundet, ihre Schüler mit Zahlen zu benoten und es deshalb nicht macht, ist das selbstverständlich ein Kündigungsgrund. Wenn diese Lehrerin allerdings gegenüber Eltern, Behörden und Öffentlichkeit einen Artikel beschreibt, dass sie das Prinzip «Notengebung» untauglich findet, muss dies erlaubt sein. Genau hier ist ja der Unterschied zwischen einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis und einer öffentlich-rechtlichen Anstellung.

Mein Loyalität wurde arg strapaziert.

Ich kam selber in ein schwieriges Dilemma, als mir das neue Lehrmittel «Passepartout» aufoktroyiert wurde. Nach einem halben Jahr erkannte ich, dass die Schülerinnen mit diesem Unsinn kein Französisch lernen würden. Ich wich auf andere Lehrmittel aus. Meinem Schulleiter und auch den Eltern erklärte ich diesen Schritt. Beide waren sie einverstanden und ich gestaltete meinen Französischunterricht wieder mit einem strukturellen Aufbau. Bei einem anderen Schulleiter wären auf mich schwierige Diskussionen zugekommen. Nach einem Jahr liess ich mich durch die Schulleitung vom Französischunterricht entbinden. Pikant: Sieben Jahre später unterrichte ich -als pensionierter Lehrer – wieder Französisch, weil zurzeit vor allem Französischlehrkräfte fehlen. An der Schule wird das «Clin d’Oeil» nicht mehr verwendet.

Das zeigt auch, dass die Diskussion mit und der Einbezug der Basis in bildungspolitische Entscheide unabdingbar ist. Eine Top-down-Mentalität mag vielleicht in einer Kührschrankproduktionsstätte angesagt sein, im Bildungswesen hat der Ausschluss der Basis und die Unterdrückung der Meinungsfreiheit teilweise verheerende Tendenzen. So hätte die Politik sich den 30 Millionen teuren Passepartout-Irrweg vielleicht ersparen können.

Wohin eine zentral gelenkte Staatsschule führen kann, die ihren an der Basis arbeitenden Lehrkräften keine Meinungsäusserung zubilligt, zeigen auch die Resultate der Vergleichsteste aller Art. Die Stadt belegt trotz rekordhoher Ausgaben in allen Vergleichen weit abgeschlagen den beschämenden letzten Platz. Kommentar von Conradi Cramer: Wir haben die besten Lehrer der Schweiz! Was er damit wohl meinte? Ihre Fachkompetenz oder Ihre Geduld?

 

 

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Mehr Orbán wagen – Wie das Basler Erziehungsdepartement Kritiker zum Schweigen bringt https://condorcet.ch/2022/03/mehr-orban-wagen-wie-das-basler-erziehungsdepartement-kritiker-zum-schweigen-bringt/ https://condorcet.ch/2022/03/mehr-orban-wagen-wie-das-basler-erziehungsdepartement-kritiker-zum-schweigen-bringt/#comments Mon, 21 Mar 2022 12:31:46 +0000 https://condorcet.ch/?p=10723

In Basel gehen zurzeit die Wogen hoch. Die Synode Lehrergewerkschaft der Stadt Basel kündigte die Lancierung einer Volksinitiative zur Wiedereinführung der Kleinklassen an. Viele Lehrkräfte sympathisieren mit dem Anliegen. Dass sie sich diesbzüglich nicht äussern können, dafür hat das ED der Stadt schon einmal vorgesorgt. Dem Condorcet-Blog wurde ein Dokument zugespielt, in dem jede politische Aussage über schulrelevante Themen für die Lehrkräfte verboten wird. Zur Erinnerung: Conradin Cramer ist Mitglied der liberal-demokratischen Partei in Basel. Für Condorcet-Autor Roland Stark ein Unding.

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Roland Stark, ehem. SP-Parteipräsident der Sektion Basel-Stadt, Heilpädagoge: Miserable Erfolgsbilanz der Basel-Stadt.

Am 24.9.2015 sendete Radio SRF 1 in ihrer Reihe „Forum“ einen Beitrag über die integrative Schule mit dem Titel „Sollen alle behinderten Kinder in die normale Schule?“  Unter der Leitung von Redaktor Christian von Burg diskutierten Professor Dr. Peter Lienhard von der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik in Zürich, Petra Lüthi, die Mutter eines Kindes mit Trisomie 21 und ich als ehemaliger Kleinklassenlehrer und Heilpädagoge.

Besonders intensiv wurde über die Frage gestritten, warum die Untersuchungen, auch diejenige von Herrn Lienhard, in der Basler Lehrerschaft regelmässig eine überwältigende Zustimmung zur integrativen Schule zu Tage befördern, obgleich in persönlichen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen überwiegen kritische oder gar ablehnende Stimmen zu hören sind. Davon berichtete auch der Moderator aus seinen Recherchen vor der Sendung.

Diese Diskrepanz ist bis heute nicht verschwunden. Das Erziehungsdepartement zeichnet  unverdrossen ein rosa gefärbtes, realitätsfremdes Bild, während die betroffene Lehrerschaft, aber auch viele Eltern, von Schwierigkeiten, Überlastungen und Überforderungen aller Beteiligten berichten. Gemäss einer Studie des Schweizerischen Lehrerverbandes (LCH) sehen 90 % der Lehrerinnen und Lehrer Verhaltensauffälligkeiten von Schülern als ein Hauptproblem ihres Berufsalltags. „Die Wirklichkeit“, könnte man mit Marcel Proust sagen, „dringt nicht in die Welt des Glaubens (an der Leimenstrasse R.S).“

Keine Selbstkritik

Folgerichtig wurde auf die blamablen Ergebnisse der Schweizerischen Untersuchung der Grundkompetenzen (NZZ: „Katastrophales Zeugnis für die Basler Schulen“) nicht mit Selbstkritik und einem Feuerwerk an Verbesserungsvorschlägen geantwortet, sondern zuerst mit dem Versuch, die Veröffentlichung durch die EDK zu verschleppen und anschliessend mit einer Beschönigungs- und Verharmlosungsoffensive.

Die Schulbehörden orientierten sich damals noch an der Praxis vor Ort und bezogen ihre Erfahrungen nicht nur aus Akten und Studien der Fachhochschulen.

Eine wichtige Brücke zwischen der Schule und der Öffentlichkeit wurde schon vor vielen Jahren mit der Auflösung der Laieninspektion abgebrochen. Gerne erinnere ich mich zurück, wie beispielsweise das Kleinklassen-Inspektionsmitglied Jürg Meyer (damals BaZ-Lokalredaktor) zusammen mit Rektor Felix Mattmüller in die Kolonien nach Brugnasco oder Prêles reisten, dort übernachteten, den Alltag beobachteten und mit Schülern und Lehrern das Gespräch suchten.

Die Schulbehörden orientierten sich damals noch an der Praxis vor Ort und bezogen ihre Erfahrungen nicht nur aus Akten und Studien der Fachhochschulen. Der Austausch war für alle Beteiligten wertvoll und verhinderte, dass sich die Schulen – und ihre Mitarbeiter – zu sehr von der Aussenwelt abschotteten. Die Inspektionsmitglieder erfuhren ungefiltert und hautnah, dass der harte Schulalltag mehr ist als Weihnachtssingen und Kinderfasnacht – und auch mehr als das fristgerechte Bewältigen der lästigen Formularflut.

An die Stelle engagierten Interesses für die Sorgen und Nöte von Schülern und Lehrern wuchert in der Bildungsbürokratie Misstrauen und häufig sogar eine engmaschige Kontrollmaschinerie. Die Lehrkräfte werden heute weniger als „Anwälte der Kinder“ behandelt, wie es mein verehrter Heilpädagogik-Dozent Emil E. Kobi anmahnte, sondern als Kopfnicker- Lakaien der Schulbehörden.

Selbstverständlich sind Zeitungen, Radio, Fernsehstationen und vor allem Fotografen herzlich eingeladen, wenn der Erziehungsdirektor einem Kinderchor lauscht, für den täglichen Schulbetrieb gilt diese Willkommenskultur aber nicht.

 

Kritik unerwünscht.

Kritik ist unerwünscht. Wer etwa das Gespräch mit Journalisten sucht, die Medien gar mit dem Schulalltag in unmittelbare Berührung bringen will, ist mit einem bürokratischen Hindernislauf –  Dienstweg genannt – konfrontiert, der meistens vor einem Verbotsschild strandet. Selbstverständlich sind Zeitungen, Radio, Fernsehstationen und vor allem Fotografen herzlich eingeladen, wenn der Erziehungsdirektor einem Kinderchor lauscht, für den täglichen Schulbetrieb gilt diese Willkommenskultur aber nicht.

Kolleginnen und Kollegen, die das rigorose Kontaktverbot missachten und es wagen,  Anfragen der Medien positiv zu beantworten, werden gerüffelt und eingeschüchtert. Aufmüpfige Leserbriefschreiber, die angesichts der bildungspolitischen Segnungen des ED nicht gleich in euphorischen Jubel ausbrechen und das Weihrauchfass schwenken, werden vor die

Dieses Dokument wurde dem Autor zugestellt.
Urs Bucher: Leiter Volksschulen Kanton Basel-Stadt: Hartes Durchgreifen bei Kritik.

Schulleitungen zitiert und mit arbeitsrechtlichen Massnahmen bedroht. Mehrere Kolleginnen haben mich gebeten, aus Angst um die Zukunft ihrer beruflichen Existenz auf die Namensnennung und eine detaillierte Schilderung ihres Falles zu verzichten.  So ist es nicht verwunderlich, dass es Lehrkräfte gibt, die es aus Angst vor Repressionen abgelehnt haben, im Initiativkomitee für die Wiedereinführung von Förderklassen mitzuarbeiten. Die liberale Demokratie endet an den Eingangspforten der Schulhäuser.

Nebenbei bemerkt: Als 2005 – unter Conradin Cramers Vorgänger – gleich drei Kleinklassenlehrer (Alois-Karl Hürlimann, Rolf Häring und Roland Stark) an einer Pressekonferenz die geplanten KKL-Reformen scharf kritisierten, wurden die Beteiligten in keiner Art und Weise gemassregelt. Die verhängnisvollen Reformen allerdings konnten dadurch auch nicht verhindert werden.

Besonders wichtig wäre es natürlich, wenn auch Mitglieder des Parlaments, insbesondere die Mitglieder der Bildungs- und Kulturkommission, direkten Einblick in den Schulalltag gewinnen könnten. Der „Praxisschock“ würde vielleicht manchen Unsinn verhindern, den sogenannte „Bildungspolitiker“ gelegentlich von sich geben. Das administrative Bewilligungsprozedere und die Erfolgschancen hierfür sind  aber wohl vergleichbar mit der Vision, in Bayern Windräder aufstellen zu dürfen.

„Jede Person hat das Recht“, steht in Artikel 162 unserer Bundesverfassung, „ihre Meinung frei zu bilden und sie ungehindert zu äussern und zu verbreiten.“ Von einer Einschränkung für Lehrerinnen und Lehrer vor ihrer Pensionierung ist nirgends die Rede. Auch nicht in der Basler Kantonsverfassung.

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Grosse Denkerinnen und Denker: Fremdsprachenexperte Conradin Cramer https://condorcet.ch/2021/04/grosse-denkerinnen-und-denker-fremdsprachenexperte-conradin-cramer/ https://condorcet.ch/2021/04/grosse-denkerinnen-und-denker-fremdsprachenexperte-conradin-cramer/#respond Sat, 03 Apr 2021 06:28:31 +0000 https://condorcet.ch/?p=8175

«Die Mehrsprachigkeitsdidaktik ist der richtige pädagogische Ansatz.» Basler Bildungsserver, August 2020

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Conradin Cramer, Vorsteher des Erziehungsdepartments der Stadt Basel

«Die Mehrsprachigkeitsdidaktik ist der richtige pädagogische Ansatz.»

Basler Bildungsserver, August 2020

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Die neoliberalen Gutmenschen – eine Glosse https://condorcet.ch/2021/01/die-neoliberalen-gutmenschen-eine-glosse/ https://condorcet.ch/2021/01/die-neoliberalen-gutmenschen-eine-glosse/#comments Tue, 12 Jan 2021 04:54:25 +0000 https://condorcet.ch/?p=7473

Condorcet-Autor Georg Geiger über einen peinlichen Alibi-Akt seines Bildungsdirektors.

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Georg Geiger, Gymnasiallehrer in Basel

Festtagsgrüsse des Regierungsrates Conradin Cramer, Vorsteher des Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt

Nein, wirklich, daran kann man nichts kritisieren. Mutig ist es, und echt menschlich: Da tritt doch der Basler Regierungsrat Conradin Cramer die Hälfte seiner Redezeit beim Überbringen der Festtagsgrüsse an Chellal Hayat ab. Wer ist Chellal Hayat? Sie ist als Reinigungskraft tätig. Sie putzt frühmorgens und spätabends die Schulzimmer der Basler Gewerbeschule. Sie darf die Ansprache beginnen. Sie steht links vorne im Bild, CC (= Conrdin Cramer) rechts hinten mit Maske, offenbar gefilmt in historischen Räumlichkeiten. Und sie erhält von den 184 Sekunden mit 85 Sekunden fast die Hälfte der Redezeit! Da zeigt sich eben der Respekt, den CC vor dieser Frau und ihrer Arbeit hat. «J’aime mon traivail et je pense c’est un metier très noble.»Mit diesen Worten beginnt Frau Hayat von ihrer Arbeit zu erzählen, die in der Coronazeit so wichtig geworden sei, denn es gehe um den Schutz der Kinder und Jugendlichen. Und sie schliesst mit den Worten: «Je vous souhaite des journées agréables et reposantes.» Dann gibt’s einen Schnitt.

J’aime mon traivail et je pense c’est un metier très noble.

Conradin Cramer, Vorsteher des Erziehungsdepartmenents Basel-Stadt lobt die Lehrkräfte.

Nun steht CC links vorne und Chellal Hayat mit Maske im Hintergrund. Und der Regierungsrat spricht vom «grossartigen Job», den die Lehrerinnen und Lehrer in diesem schwierigen Jahr gemacht haben. Er spricht vom beeindruckenden Einsatz der Eltern für ihre Kinder. Und am meisten freuen ihn die Kinder und Jugendlichen mit ihrer Vergnügtheit und ihrer unbändigen Lebenslust. Seltsamerweise nimmt er in keiner Weise Kontakt auf mit Frau Hayat und es gibt auch kein Dankeschön ans Putzpersonal. Die hatten ja ihren Auftritt, ein Dankeschön wäre wohl des Guten zu viel.

Ich erinnere mich, wie vor 20 Jahren die Schule geputzt wurde, an der ich immer noch arbeite. (Um welche es sich handelt, darf ich leider nicht sagen!) Das war eine Putzequipe von selbstbewussten Italienerinnen und Spanierinnen. Sie kamen in der Pause am späten Nachmittag jeweils in unser Raucherzimmer, tranken einen Kaffee, rauchten eine Zigi und tratschten mit uns.

Die Jugendlichen wissen nicht mehr, wie die Menschen heissen, die täglich ihren Dreck wegräumen. Und sie wissen auch nicht, wie miserabel diese Leute bezahlt werden.

Sie hatten Namen und man kannte sich. Nun, das ist lange her. In der Zwischenzeit sind die Putzinstitute mehrmals ausgewechselt worden. Aus Spargründen vermeidet der Staat die Nachtzulagen. Deshalb huschen nun frühmorgens namenlose junge Frauen und Männer gestresst durch die Gänge. Sie kommen wohl aus Sri Lanka, aus Afrika und dem Balkan. Sie haben keine Namen mehr. Sie verschwinden lautlos, bevor die Schüler*innen auftauchen. Die Jugendlichen wissen nicht mehr, wie die Menschen heissen, die täglich ihren Dreck wegräumen. Und sie wissen auch nicht, wie miserabel diese Leute bezahlt werden.

Seit Jahren wird im Leitmedium des Schweizer Bürgertums, der NZZ,  der «linke Gutmensch» abschätzig und penetrant lächerlich gemacht. Wenn man sich diesen peinlichen Auftritt des noblen liberalen Regierungsrates CC anschaut, dann muss man feststellen, dass es auch so etwas wie den neoliberalen Gutmenschen geben muss.

Aber bitte, bilden Sie sich selbst ein Urteil!

https://www.youtube.com/watch?v=h8BKcZUX5c0&feature=youtu.be

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Schein-Lehrmittelfreiheit in Basel-Stadt https://condorcet.ch/2020/09/schein-lehrmittelfreiheit-in-basel-stadt/ https://condorcet.ch/2020/09/schein-lehrmittelfreiheit-in-basel-stadt/#respond Tue, 08 Sep 2020 08:48:38 +0000 https://condorcet.ch/?p=6318

"Cramer krämert weiter", so der Kommentar eines Lehrers in Basel. Regierungsrat Cramer und seine Crew können nicht über ihren Schatten springen. Mit Haken und Ösen halten sie am Passepartout-Projekt für die Stadt Basel fest. Basel-Stadt hat seit Jahren die schlechtesten Leistungen in der Schweiz in allen Vergleichstesten. Und diesen Platz möchte die Stadt offensichtlich verteidigen. Die Starke Schule beider Basel kommentiert dies im nachfolgenden Beitrag.

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Das teuerste und ineffizienteste Lehrmittel ever

Die grosse Mehrheit der SchülerInnen erreichen mit den Passepartout-Lehrmitteln «Mille feuilles», «Clin d’oeil» und «New World» die Lernziele nicht: Die beiden Basler Halbkantone haben bei den gesamtschweizerischen Tests am Ende der Primarschule im Fach Französisch am schlechtesten abgeschnitten. Die Fremdsprachenlehrpersonen machen dafür die untaugliche Passepartout-Ideologie verantwortlich. Während der Kanton Basel-Landschaft reagiert und eine «geleitete» Lehrmittelfreiheit realisiert hat, bewegt sich der Stadtkanton nur wenig. Im Landkanton stehen den Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I in den beiden Fremdsprachen Englisch und Französisch mehrere Lehrmittel zur Verfügung, welche nicht die gescheiterte Passepartout-Ideologie verfolgen, sondern klar strukturiert sind, einen alltagsgebräuchlichen Wortschatz und eine sinnvolle Menge Grammatik enthalten. Sie führen die Schüler/-innen von einfachen zu schwierigeren Anforderungen hin.

Tous ensemble: Auf der Liste des Kt. BL: eine valable Alternative

Auf der Sekundarstufe 1 sind es im Fach Englisch z.B. die Lehrmittel «Beyond», «Solutions», «Think», «English Plus» und «English in Mind», im Fach Französisch «Tous ensemble», und «Atoi!» (siehe aktuelle Lehrmittelliste BL). Auch auf der Primarstufe können in Englisch und Französisch (5. und 6. Klasse) bewährte Lehrmittel eingesetzt werden, die von den Lehrpersonen grossmehrheitlich deutlich besser beurteilt werden als die Passepartout-Lehrmittel «Mille feuilles» und «New World». Zusätzlich sind weitere Lehrmittel in Prüfung, welche für die Aufnahme auf die Lehrmittelliste ab August 2021 vorgesehen sind, u.a. die beiden Französisch-Lehrmittel «Léo et Théo» und sowie das zurzeit völlig neu konzipierte «Ça roule» für die 3. und 4. Primarklasse. Beide Lehrmittel distanzieren sich weitgehend von der Passepartout-Ideologie.

 

Regierungsrat Cramer verkauft Schein-Lehrmittelfreiheit

Weiter mit einer verfehlten Ideologie?

Die Erziehungsdirektion in Basel-Stadt hält hingegen weiterhin an der Passepartout-Fremdsprachenideologie fest. Zumindest hat sich Regierungsrat Cramer bislang nie davon öffentlich distanziert. Zwar stehen den Primarlehrpersonen seit diesem Schuljahr ab der 5. Primarklasse mit «Mille feuilles» und «Ça bouge» neu zwei Französischlehrmittel zur Verfügung, jedoch orientieren sich beide an der Passepartout-Ideologie, auch wenn «Ça bouge» besser ist als «Mille feuilles». Die Lehrpersonen können damit lediglich zwischen Schwarz und Grau wählen. Ein bewährtes und bei Lehrpersonen anerkanntes Lehrmittel mit einer aufbauenden Struktur, einer sinnvollen Menge Grammatik und einem alltagsgebräuchlichen Wortschatz fehlt.

Ein bewährtes und bei Lehrpersonen anerkanntes Lehrmittel mit einer aufbauenden Struktur, einer sinnvollen Menge Grammatik und einem alltagsgebräuchlichen Wortschatz fehlt.

Gar keine Auswahl haben die Basler-Lehrpersonen in Englisch und Italienisch (siehe aktuelle Lehrmittelliste BS). Den Lehrpersonen stehen in diesen beiden Fächern mit «New World» und «Parla con me» weiterhin jeweils nur ein Lehrmittel zur Verfügung, welche sich erst noch nach der Passepartout-Ideologie ausrichten. Dies hat nichts mit Lehrmittelfreiheit und methodisch-didaktischer Freiheit zu tun. Die Schüler/-innen werden unter diesen Voraussetzungen weiterhin Schwierigkeiten haben, die Lernziele zu erreichen.

Dies hat nichts mit Lehrmittelfreiheit und methodisch-didaktischer Freiheit zu tun.

Lehrmittelfreiheit in sämtlichen Fächern

Die Starke Schule beider Basel fordert für Basel-Stadt ebenfalls eine Lehrmittelfreiheit in sämtlichen Fächern. In den Fremdsprachen soll die Lehrmittelliste auch bewährte Lehrmittel enthalten, die nicht der Passepartout-Ideologie folgen und die aufbauend sind. Die Lehrmittel sollen unterschiedliche Ansätze von Methodik und Didaktik zulassen und so den Lehrpersonen die Möglichkeit geben, ihre SchülerInnen optimal zu fördern. Voraussetzung dafür ist neben der freien Wahl des Lehrmittels auch die Möglichkeit, individuell auf die Klasse angepasste Arbeitsunterlagen beliebig einsetzen zu können.

Starke Schule beider Basel

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Frage an die Wissenschaft: Wir haben die besten Lehrer! https://condorcet.ch/2020/08/frage-an-die-wissenschaft-wir-haben-die-besten-lehrer/ https://condorcet.ch/2020/08/frage-an-die-wissenschaft-wir-haben-die-besten-lehrer/#comments Sat, 29 Aug 2020 06:36:38 +0000 https://condorcet.ch/?p=6202

Am 27.8. 2020 trat der Vorsteher des Basler Erziehungsdepartements im Wahl-Talk von Telebasel auf. Dabei macht er einige bemerkenswerte Aussagen, die unsere Wissenschaftsabteilung ratlos machen.

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Conradin Cramer am Telebasel 27.8.20

Conradin Cramer: “Wir haben hier in Basel die besten Lehrkräfte!”

Frage an die Wissenschaft: Woher weiss Herr Cramer, dass er die besten Lehrkräfte hat? Woher weiss er, dass die Basler Lehrkräfte besser sind als beispielsweise die Aargauer Lehrkräfte oder die Bieler Lehrkräfte oder die Fribourger Lehrkräfte oder die Thurgauer Lehrkräfte (Fribourg und Thurgau belegten sowohl in den PISA-Studien wie auch in den ÜGK-Testen die Spitzenplätze, während die Stadt Basel weit abgeschlagen, den letzten Platz belegte).

Conradin Cramer: “Wir haben hier in Basel die grösste Heterogenität.”

Frage an die Wissenschaft: Was meint Herr Cramer mit “grösster Heterogenität”? Ist die Heterogenität in Genf oder Lausanne kleiner als in Basel? Meint Herr Cramer mit Heterogenität: Die soziale Durchmischung oder den Ausländerbestand? Oder beides? Auf welche Statistik beruft er sich? Bei letzteren Punkten kämen auch Wil und Biel in Frage. Beide Städte erreichen gemäss PISA- und ÜGK-Studien mit viel weniger Ausgaben bessere Leistungen.

 

 

 

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Réveille-toi, Conradin. Vite! https://condorcet.ch/2020/02/reveille-toi-conradin-vite/ https://condorcet.ch/2020/02/reveille-toi-conradin-vite/#respond Sat, 22 Feb 2020 13:35:49 +0000 https://condorcet.ch/?p=4075

Condorcet-Autor Roland Stark schreibt im Prinzip nichts Neues. Aber kaum jemand bringt den eigentlichen Skandal des Basler Erziehungsdepartements im Umgang mit der gescheiterten Mehrsprachigkeitsdidaktik so präzise auf den Punkt.

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Roland Stark, ehem. SP-Parteipräsident der Sektion Basel-Stadt, Heilpädagoge

Der amerikanische Präsident hat gemäss einem Faktencheck der „Washington Post“ die Zahl der falschen oder irreführenden Aussagen seit seinem Amtsantritt massiv gesteigert. Von 1999 im Jahre 2017, 5689 2018 auf 15’413 bis zum 10.12.2019.

Seine Beraterin Kellyanne Conway hat dafür den Begriff „alternative Fakten“ geprägt, Donald Trump selbst spricht von „übertriebenen Übertreibungen“. (exaggerated hyperbole)

In der Literatur ist das Phänomen der verzerrten Erfassung von unbequemen Wahrheiten ein beliebtes Sujet. Marcel Proust stellt fest, dass die Wirklichkeit nicht in die Welt des Glaubens dringe, Aldous Huxley schreibt, Tatsachen schaffe man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriere, und Mark Twain erklärt, man müsse die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen könne. Der US-Senator Patrick Moynihan schliesslich verteidigt das Recht auf eine eigene Meinung: Aber keiner habe das Recht auf seine eigenen Fakten.

Cramers Auftritt als perfekte Beispiel für Medienschaffende

Nun trifft man nicht nur im White House auf alternative Fakten und Schönfärberei, sondern, natürlich in verdünnter Dosis, auch im Basler Erziehungsdepartement. Das Gespräch zwischen Regierungsrat Conradin Cramer (LDP) und Nationalrätin Katja Christ (GLP) – Streit um Lehrmittel –  kann künftig im Medienausbildungszentrum (MAZ) als perfektes Beispiel dafür eingesetzt werden, wie die Politik sich stur weigert, wissenschaftlich erhärtete Fakten zur Kenntnis zu nehmen. („TeleBasel Talk“, 11.2.2020)

 

Conradin Cramer, Vorsteher des Erziehungsdepartments der Stat Basel: Es pressiert nicht.

Erziehungsdirektor Conradin Cramer behauptete in der Sendung allen Ernstes, der in den Französisch-Lehrmitteln „Mille feuilles“ und „Clin d’oeil“ angewandte neue didaktische Ansatz sei „state oft the art“, auf dem neuesten Stand der Entwicklung. Dies ungeachtet der Tatsache, dass unterdessen bereits die vierte wissenschaftliche Untersuchung dem Passepartout-Konzept ein miserables Zeugnis ausgestellt hat.

Detaillierte und faktenbaserte Kritik von Philipp Loretz

Philipp Loretz, Mitglied der Condorcet-Redaktion, Sekundarlehrer, BL und Vorstandsmitglied lvb.
Bild: fabü

Im Bildungsblog www.condorcet.ch nimmt Philipp Loretz, Sekundarlehrer und Mitglied der Geschäftsleitung des Baselbieter Lehrerinnen- und Lehrervereins, die gröbsten Falschaussagen ins Visier.

 

Auf der ganzen Linie versagt

Die Passepartout-Erfinder versprachen ein sehr gutes Leseverständnis dank authentischen, nicht didaktisierten Texten schon für AnfängerInnen. Tatsächlich verfehlen am Ende der Primarschulzeit – nach 350 Lektionen Französisch – 67 % der Schüler die anvisierten Lernziele.

Die Verfechter der pseudowissenschaftlichen Mehrsprachendidaktik versprechen eine sehr gute kommunikative Handlungsfähigkeit. Resultat: 90 % der Schüler scheitern an den von Passepartout angestrebten Lernzielen.

Diese vernichtenden Ergebnisse sind angesichts des Fehlens eines geführten, systematischen Aufbaus der sprachlichen Grundstrukturen und des bewussten Verzichts auf einen Alltagswortschatz und der Missachtung des universalen Prinzips vom Einfachen zum Schwierigen nicht verwunderlich. Die Schüler sind im wahrsten Sinne des Wortes im „Sprachbad“ abgesoffen.

Freude am Französisch wiederbeleben?

Versprochen werden auch motivierte und begeisterte Schülerinnen und Schüler. Gemäss einer detaillierten Befragung würden zwei Drittel der Mille-feuilles-Kinder den Französischunterricht eher nicht oder nicht besuchen, wenn dieser freiwillig wäre.

Offenbar sollen im Kanton Basel-Stadt auch nach 9 Jahren schlechter Erfahrungen die Kinder weiterhin als Versuchskaninchen eingesetzt und kritische Lehrkräfte und aufmüpfige Eltern eingeschüchtert werden.

Offenbar sollen im Kanton Basel-Stadt auch nach 9 Jahren schlechter Erfahrungen die Kinder weiterhin als Versuchskaninchen eingesetzt und kritische Lehrkräfte und aufmüpfige Eltern eingeschüchtert werden.

Bern macht es (wieder einmal) anders

Christine Häsler, Bildungsdirektorin des Kantons Bern: “Das Wahlobligatorium ist ein Thema.”

Dass es auch anders geht, beweist die grüne Berner Erziehungsdirektorin Christine Häsler. In zwei Briefen an kritische Lehrerinnen und Lehrer schreibt sie:

„Ich habe Ihr Schreiben erhalten und danke Ihnen dafür. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass Kinder und Jugendliche möglichst gut Französisch lernen und Freude an der Sprache finden. Ebenso wichtig ist mir, dass Lehrerinnen und Lehrer ein Lehrmittel zur Verfügung haben, mit welchem sie erfolgreich unterrichten können. (..)

Um die Situation und die Anliegen der kritisch eingestellten Lehrkräfte zu analysieren, habe ich eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die breit diskutiert, die unterschiedlichen Meinungen abholt und verschiedene Varianten prüft.“ Abschliessend dankt Frau Häsler den Lehrkräften ausdrücklich „für Ihr Engagement“ und wünscht ihnen einen guten Start ins neue Jahr.

In dem Brief kündigt sie zusätzlich zu „ihrer persönlichen Mitteilung“ noch ein „offizielles Schreiben der ehemaligen Passepartout-Kantone“ an. Auf diese Antwort sind insbesondere die Basler Lehrkräfte und die Eltern sehr gespannt.

Die Reaktion der Berner Regierungsrätin jedenfalls kommt in Ton und Inhalt wesentlich differenzierter daher als die teilweise unsachliche pauschale Diffamierung kritischer Meinungen aus dem Elfenbeinturm der Basler Bildungsbürokratie.

Angesichts der bescheidenen Leistungsbilanz unserer Schulen dürfte man eigentlich etwas mehr Demut und Selbstkritik erwarten.

Roland Stark

Dieser Beitrag ist zuerst in der Basler Zeitung erschienen

 

 

 

 

 

 

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Conradin Cramer erlebt mit Passepartout sein Waterloo https://condorcet.ch/2020/02/conradin-cramer-erlebt-mit-passepartout-sein-waterloo/ https://condorcet.ch/2020/02/conradin-cramer-erlebt-mit-passepartout-sein-waterloo/#respond Sat, 15 Feb 2020 05:19:05 +0000 https://condorcet.ch/?p=3974

Condorcet-Autor Felix Hoffmann hat es beim Streitgespräch zwischen ED-Vorsteher Conradin Cramer und der GLP-Nationalrätin Katja Christ fast die Sprache verschlagen. Aber doch nicht so fest, dass er einige Fragen formulieren konnte.

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Conradin Cramer, Vorsteher des Erziehungsdepartmenents Basel-Stadt muss harte Kritik einstecken.

Warum verteidigt der Basler Erziehungsdirektor auf Biegen und Brechen ein Konzept, das in sämtlichen Studien sowie bei der Schülerinnen-, Eltern- und Lehrerschaft durchfällt? Warum präsentiert er sich dadurch als Zielscheibe auf dem Silbertablett? Tut er dies aus Rücksicht auf seinen politischen Ziehvater, Christoph Eymann, einem der Hauptverantwortlichen von Passepartout?

Warum behauptet Herr Cramer, früher hätte man Französisch nicht besser gelernt? Kennt er die Zbinden-Studie nicht, die genau dies belegt?

Warum bezeichnet der Regierungsrat ein bewiesenermassen missratenes Konzept als “state of the art”? Mit dieser Qualitätsbezeichnung müsste er dann auch den nach 14 Jahren Bauzeit noch immer nicht fertiggestellten Berliner Flughafen bezeichnen, den Airbus A380 oder Rivella Gelb.

Warum behauptet Herr Cramer, früher hätte man Französisch nicht besser gelernt? Kennt er die Zbinden-Studie nicht, die genau dies belegt? Warum sonst bat sein Vorgänger, Christoph Eymann, die Elternschaft, ihren Kindern beim Französisch zu helfen? Weil Mami und Papi eben noch Französisch lernten.

Eymann, Vorgänger von Conradin Cramer, Nationalrat. Hauptverantwortlicher des Passepartout-Debakels. Soll er geschützt werden.

Manchmal ist Rückschritt Fortschritt

Warum meint Herr Cramer, es sei ideologisch, wenn man ein verfehltes Konzept aufgibt, um sich auf das Bewährte zurückzubesinnen? Dann war es ideologisch, als sich Daimler und Chrysler nach einer missratenen Firmenfusion wieder trennten. Ideologisch war es auch, als Siemens seine Handy-Sparte abstiess. Also wenn immer eine Firma sich ihrer Wurzeln besinnt, um Schaden abzuwenden, handelt sie ideologisch?

Warum ist der Basler Regierungsrat der Ansicht, ein neues schlechtes Konzept sei einem alten besseren vorzuziehen? Viele Computer-User waren da weniger dogmatisch, als sie vom schlechten Betriebssystem Vista zurückwechselten auf das stabile XP. Manchmal ist Rückschritt Fortschritt. Im Falle von Passepartout ist Fortschritt Rückschritt.

Warum verteidigt Herr Cramer ein Konzept, das die Lernenden angeblich zum Sprechen bringt, um dann einzugestehen, dass es genau dies bis heute nicht fertigbringt? Das ist, als würde er sagen, meine Lautsprecher sind gut, aber ich weiss, sie geben keinen Ton von sich.

Mit Rationalität ist einer solchen Argumentation nicht beizukommen. Ist Conradin Cramer tatsächlich der Meinung, Passepartout sei “state of the art”, dann darf dies wohl auch von ihm behauptet werden.

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Mon dieu, Conradin!!! https://condorcet.ch/2020/02/mon-dieu-conradin/ https://condorcet.ch/2020/02/mon-dieu-conradin/#respond Fri, 14 Feb 2020 08:01:12 +0000 https://condorcet.ch/?p=3942

Im «TeleBasel Talk» vom 11. Februar 2020 fuhr der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer denjenigen Fremdsprachenlehrpersonen, die in ihrem Unterricht international gesicherte didaktische Erkenntnisse umsetzen, mächtig an den Karren. Gleichzeitig behauptete er unbeirrt, der in den Lehrmitteln «Mille feuilles» und «Clin d’oeil» angewandte neue didaktische Ansatz sei «state of the art» (sic!) – ungeachtet der Tatsache, dass die mittlerweile vierte wissenschaftliche Untersuchung dem Passepartout-Konzept erneut ein miserables Zeugnis ausstellt. Ein Kommentar von Philipp Loretz.

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Philipp Loretz, Mitglied der Condorcet-Redaktion, Sekundarlehrer, BL und Mitglied der Geschäftsleitung des Lehrerinnen- und Lehrervereins Baselland LVB.
Bild: fabü

«Streit um Lehrmittel»:
Vorsteher des Erziehungsdepartements Conradin Cramer versus Katja Christ GLP im «TeleBasel Talk» vom 11. Februar 2020

«State of the art», zu Deutsch: topmodern, auf dem neusten Stand, Spitzentechnologie, das Mass aller Dinge. Wirklich?

 

Versprechen der Passepartout-Projektverantwortlichen:

Sehr gutes Leseverständnis dank authentischen, nicht didaktisierten Texten schon für AnfängerInnen.

Resultat: Ende der Primarschulzeit – nach 350 Lektionen Französisch –  verfehlen 67% der SchülerInnen die von Passepartout anvisierten Lernziele.

«STATE OF THE ART»?


Versprechen der Verfechter der pseudowissenschaftlichen «Mehrsprachigkeitsdidaktik»:

Streitgespräch im «TeleBasel Talk»: Ein Regierungsrat auf dem Holzweg.

Sehr gute kommunikative Handlungsfähigkeit

Resultat: 90% der SchülerInnen scheitern an den von Passepartout angestrebten Lernzielen.

«STATE OF THE ART»?


Behauptung der Passepartout-Promotoren:

Motivierte und begeisterte Schülerinnen und Schüler

Resultat: Gemäss einer detaillierten Befragung würden zwei Drittel der Mille-feuilles-Kinder den Französischunterricht eher nicht oder nicht besuchen, wenn dieser freiwillig wäre.[1]

«STATE OF THE ART»?


Pauschales Bashing des bisherigen Fremdsprachenunterrichts:

«STATE OF THE ART»?


Flächendeckende Umerziehung sämtlicher Fremdsprachenlehrpersonen unter Androhung des Entzugs der Lehrberechtigung:

«STATE OF THE ART»?


Rigider Methodenzwang und staatlich protektionierte Lehrmittelmonopole:

«STATE OF THE ART»?


KritikerInnen den Unterrichtsbesuch verwehren:

«STATE OF THE ART»?


«Aufmüpfige» Eltern einschüchtern:

«STATE OF THE ART»?


Preisgekrönte Studien wie jene von Simone Pfenninger als qualitativ ungenügend resp. unwissenschaftlich erklären:

«STATE OF THE ART»?


Kein geführter, systematischer Aufbau der sprachlichen Grundstrukturen:

«STATE OF THE ART»?


Bewusster Verzicht auf Alltagswortschatz:

«STATE OF THE ART»?


Gewollte Missachtung des universalen Prinzips vom Einfachen zum Schwierigen:

«STATE OF THE ART»?

Herr Cramer lebt in seiner eigenen Welt.

Wie immer: Pauschale Diffamierung

Dass Tatsachen bekanntlich nicht aufhören zu existieren, nur weil sie ignoriert werden, wusste schon Aldous Huxley. Das scheint Herrn Cramer auch nach fast 9 Jahren Passepartout, für das 120’000 Schülerinnen und Schüler ungefragt als Versuchskaninchen eingesetzt wurden und werden, nicht zu kümmern. Im Gegenteil: «Ideologisch wäre es, wenn man zurückgehen würde zu der Art von Sprachvermittlung, wie sie gewesen ist in den 80-er, 90-er Jahren.» Ob sich der Erziehungsdirektor bewusst ist, dass er mit dieser Aussage den Fremdsprachenunterricht vor der Ära Passepartout pauschal schlechtredet und damit einen ganzen Berufsstand diffamiert?

Ein derartiges Führungsverständnis wäre in der Automobilbranche  – ganz im Gegensatz zum Bildungswesen – glücklicherweise undenkbar.

Elchtest hin oder her … wir produzieren weiter.

Beim Elchtest durchgefallen – egal, wir produzieren weiter.

Beim Elchtest ein zweites Mal durchgefallen – egal, wir produzieren weiter.

Beim Elchtest ein drittes Mal durchgefallen – egal, wir produzieren weiter.

Beim Elchtest ein viertes Mal durchgefallen – egal, wir produzieren weiter.

Begründung: Unser Auto ist «STATE OF THE ART».

 

Links / Quellen

 «TeleBasel Talk» vom 11.2.2020
https://telebasel.ch/2020/02/11/cramer-vs-christ-streit-um-lehrmittel/?fbclid=IwAR25rsxy6EGHNF7t1a-5Nbd6P1zMROVgZbOjWtuNJV_7hZO9kusY5-_g554

[1] Kompetenzen in Französisch als Fremdsprache in den Passepartout-Kantonen
systematische Auswertung vorliegender Studien zum schulischen Französischunterricht mit
Mille feuilles und Clin d’oeil, Institut für Mehrsprachigkeit Fribourg, 18.12.2019;
http://www.institut-mehrsprachigkeit.ch/sites/default/files/bericht_kompetenzen_in_franzoesisch_als_fremdsprache_in_den_passepartout-kantonen_18122019.pdf

 

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