Kommentare zu: Bildung ist nicht gleich Ausbildung https://condorcet.ch/2020/10/bildung-ist-nicht-gleich-ausbildung/ Bildungsperspektiven Sat, 24 Oct 2020 17:58:51 +0000 hourly 1 Von: Felix Schmutz https://condorcet.ch/2020/10/bildung-ist-nicht-gleich-ausbildung/#comment-343 Sat, 24 Oct 2020 17:58:51 +0000 https://condorcet.ch/?p=6725#comment-343 Als Antwort auf Hans Rentsch.

Hans Rentsch hat André Vanoncini missverstanden oder missverstehen wollen: Es geht gerade darum, dass Lernende Lesen, Schreiben, Rechnen und vieles andere um ihrer selbst willen lernen sollen und die Möglichkeiten, die sie damit erwerben, autonom entdecken und einsetzen sollen. Denn die unverzweckte Förderung und Entfaltung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten ist das in der Verfassung verankerte humanistische Bildungsziel. Die Reformen der letzten Jahre, insbesondere der Lehrplan 21 mit seiner Kompetenzorientierung und Standardisierung binden den Unterricht jedoch an Ziele, die von Anfang an der nützlichen Anwendung verpflichtet sind. Das Bildungsziel wird umgedeutet: In Kinder und Jugendliche wird investiert, damit sie bestimmte Aufgaben lösen können, so wie Maschinen konstruiert werden, damit sie bestimmte Waren herstellen oder Dienstleistungen erbringen können. Insofern werden Lernende nicht mehr als autonome Menschen mit Entwicklungspotenzial gesehen, sondern als Funktionsträger, die auf die Erledigung von Aufgaben getrimmt werden sollen, eine Sichtweise, die Bildung dehumanisiert, eine zweckfreie Entfaltung des Potenzials als Zeitverschwendung ächtet. Damit einher gehen methodisch-didaktische Verfahren, die nicht mehr den kognitiven und praktischen Lernprozess, sondern «outputorientiert» das Messresultat der Aufgabenerfüllung im Fokus haben.

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Von: Hans Rentsch https://condorcet.ch/2020/10/bildung-ist-nicht-gleich-ausbildung/#comment-342 Thu, 22 Oct 2020 18:13:46 +0000 https://condorcet.ch/?p=6725#comment-342 Zitat 1: “SchülerInnen dürfen nicht zum Humankapital für gewinnbringende Investitionen in die Zukunft werden.”
Mein Kommentar: Wenn die Schulabgänger am Ende der obligatorischen Schulzeit dank einem erfolgreichen Unterricht stark sind im Lesen, Rechnen und Schreiben, haben sie gewinnbringend in ihre eigene Zukunft investiert. Zudem haben sie beste Voraussetzungen geschaffen, an Bildung weiter zuzlegen.

Zitat 2: “Erstes Ziel muss es sein, sie zu urteilsfähigen Mitgliedern in einer Solidargemeinschaft heranwachsen zu lassen.”
Mein Kommentar: Urteilsfähig klingt gut, aber ich glaube, es gibt einige Lehrer und Lehrerinnen, die verwechseln das Ziel Urteilsfähigkeit mit der Vermittlung ihrer persönlichen (Wert-)Urteile. Zudem: Man wüsste gerne genauer, an was für eine “Solidargemeinschaft” der Autor denkt, damit man darüber weiter debattieren könnte. Es gibt sicher eine gewisse Anzahl Menschen, die möchten sich ihre Solidargemeinschaft selber aussuchen, wenn überhaupt.

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