{"id":16273,"date":"2024-03-26T07:59:38","date_gmt":"2024-03-26T06:59:38","guid":{"rendered":"https:\/\/condorcet.ch\/?p=16273"},"modified":"2024-03-26T08:22:14","modified_gmt":"2024-03-26T07:22:14","slug":"der-condorcet-blog-steht-fuer-diskurs","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/condorcet.ch\/2024\/03\/der-condorcet-blog-steht-fuer-diskurs\/","title":{"rendered":"Der Condorcet-Blog steht f\u00fcr Diskurs"},"content":{"rendered":"

Herr Scheibe schreibt in einem Post: \u00abNennt man heutzutage \u00abseine\u00bb eigene Bubble produzieren, in der man sich unglaublich wohl f\u00fchlen kann. <\/em>Muss sch\u00f6n sein, sich von ja-sagern umgeben zu k\u00f6nnen und das nur per Knopfdruck. Es lebe der Fortschritt.\u00bb<\/em><\/p>\n

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Alain Pichard, Lehrer Sekundarstufe 1, GLP-Grossrat im Kt. Bern und Mitglied der kantonalen Bildungskommission: Der Blog steht f\u00fcr einen offenen Diskurs<\/figcaption><\/figure>\n

Was den Condorcet-Blog betrifft, m\u00fcssen wir diesen Vorwurf zur\u00fcckweisen. Die Gr\u00fcnder des Bildungsblogs sind zwar \u00abLehrplan 21-kritisch\u00bb eingestellt und vertreten ein eher humanistisches Bildungsprinzip, aber sie suchen den Bildungsdiskurs. In unserem Newsletter schreiben wir jeweils die Anrede: \u00abLiebe Freunde des gepflegten Bildungsdiskurses\u00bb.<\/p>\n

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Felix Scheibe, Dozent ZAHW: Seine eigene Bubble produzieren, in der man sich unglaublich wohl f\u00fchlen kann.<\/figcaption><\/figure>\n

Das hat auch mit unserer Geschichte zu tun, denn der Blog wurde von Leuten aus dem linken, liberalen und konservativ-rechten Spektrum gegr\u00fcndet. Sie alle verbindet der Wunsch nach einer Schule, in der alle Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler etwas lernen, und das Ziel, das Kant\u2019sche Ideal der M\u00fcndigkeit anzustreben. Selbstverst\u00e4ndlich bildet unsere Autorenschaft (\u00fcber 60 Schreibende) keinen monolithischen Blog. W\u00e4hrend Professor Herzog und ich selbstorientierte Lernformen unterst\u00fctzen, lehnen diese andere mehr oder weniger heftig ab und setzen auf die direkte Instruktion. Als ich mich kritisch \u00fcber das Schulschw\u00e4nzen zu Fridays for Future ge\u00e4ussert hatte, widersprach mir mein Freund und Mitgr\u00fcnder des Condorcet Blogs, Georg Geiger aufs Sch\u00e4rfste. Und auch \u00fcber das Gendern und den Sinn von PISA f\u00fchren wir einen kontroversen Diskurs.<\/p>\n

Bei uns hat schon Franz Eberle sein Kompetenzprinzip verteidigt, Herr Wampfler seine Thesen zur Digitalisierung darlegen d\u00fcrfen oder Herr Leuenberger die Positionen des VSLCH. Wir suchen den Widerspruch und pflegen ihn. Denn nur im Diskurs w\u00e4chst das gegenseitige Verst\u00e4ndnis und die Argumentationsf\u00e4higkeit.\"\"<\/p>\n

Auf LinkedIn hingegen wurden sachliche Kommentare unseres Mitarbeiters Philipp Loretz, Pr\u00e4sident des LVB, gel\u00f6scht und manche Leute haben ihn gar blockiert. So etwas w\u00fcrde bei uns nie vorkommen!<\/p>\n

Dass es Herr Scheibe auch anders kann, zeigen er und Herr auf der Maur zurzeit auf LinkedIn. Dort gibt es derzeit einen echten Diskurs zwischen ihnen und unserem Condorcet-Autor Philipp Loretz. Es herrscht das Prinzip Rede und Gegenrede, alles sachlich und respektvoll. Ihn zu lesen ist erhellend und spannend.<\/p><\/blockquote>\n

Herr Scheibe zitiert in seinem Post beispielsweise den Satz unseres Autors Felix Schmutz: \u00abTatsache ist, dass nicht nur p\u00e4dagogische Motive den Reformdiskurs antreiben, sondern auch handfeste gesch\u00e4ftliche Interessen. (Condorcet Artikel , 17.3.24)\u00bb.<\/em> Dar\u00fcber kann man streiten. Mir kommen hier S\u00e4tze der Reformer in den Sinn, welche die Schule als Ganzes als r\u00fcckst\u00e4ndig, ungerecht und ressourcenverschleudernd darstellen. Aber im ganzen Artikel setzt sich Herr Schmutz vor allem ausf\u00fchrlich mit der von den Reformern ins Feld gef\u00fchrten Wyman-Studie auseinander. In bester Condorcet-Manier hinterfragt er deren Resultate, entlarvt das fragw\u00fcrdige Design der Studie und bringt andere gegenteilige Untersuchungen in die Diskussion ein. Das ist Diskurs im besten Sinne des Wortes. Was bei uns leider oft fehlt, ist die Reaktion der Gegenseite, obwohl sie willkommen ist. Die Debatten werden auf verschiedenen Plattformen gef\u00fchrt. Die unz\u00e4hligen Beitr\u00e4ge in den Medien, die Tweets und Videos seitens der Reformer werden in Safe Spaces ver\u00f6ffentlicht, auf denen nicht oder nur gefiltert geantwortet werden kann. Dass es Herr Scheibe auch anders kann, zeigen er und Herr auf der Maur zurzeit auf LinkedIn. Dort gibt es derzeit einen echten Diskurs zwischen ihnen und unserem Condorcet-Autor Philipp Loretz. Es herrscht das Prinzip Rede und Gegenrede, alles sachlich und respektvoll. Ihn zu lesen ist erhellend und spannend.<\/p>\n

Wir freuen uns auf Ihre Beitr\u00e4ge oder noch besser: Vielleicht sehen wir uns ja einmal an einem Podium Pro und Contra versteht sich. Denn letztendlich geht es neben den Lerninhalten ja auch um M\u00fcndigkeit. Offene Debatten, gegens\u00e4tzliche Meinungen anh\u00f6ren und sich dann eine Meinung bilden. M\u00fcndigkeit erfordert allerdings Mut und Souveranit\u00e4t.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

In einem heftigen Tweet auf LinkedIn beklagte sich Felix Scheibe, Dozent an der Z\u00fcrcher Hochschule f\u00fcr angewandte Wissenschaften (ZHAW) \u00fcber die Kritik an den Personen, welche seit Wochen in den Medien f\u00fcr ihre Ideen f\u00fcr einen Umbau der Schule werben. Auch der Condorcet-Blog wurde hier angef\u00fchrt und ganz allgemein warnte er vor einer Bubble-Bildung. Was den Vorwurf der Bubble-Bildung betrifft stimmt das nat\u00fcrlich nicht\u2026 im Gegenteil, findet Condorcet-Autor Alain Pichard.<\/p>\n","protected":false},"author":4,"featured_media":16276,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[],"coauthors":[927],"acf":[],"aioseo_notices":[],"post_mailing_queue_ids":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/16273"}],"collection":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/users\/4"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=16273"}],"version-history":[{"count":12,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/16273\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":16297,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/16273\/revisions\/16297"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media\/16276"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=16273"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=16273"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=16273"},{"taxonomy":"author","embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/coauthors?post=16273"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}