{"id":15177,"date":"2023-10-24T10:21:43","date_gmt":"2023-10-24T08:21:43","guid":{"rendered":"https:\/\/condorcet.ch\/?p=15177"},"modified":"2023-10-24T19:47:51","modified_gmt":"2023-10-24T17:47:51","slug":"eine-replik-auf-den-austausch-zwischen-wampfler-und-loretz","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/condorcet.ch\/2023\/10\/eine-replik-auf-den-austausch-zwischen-wampfler-und-loretz\/","title":{"rendered":"Eine Replik auf den Austausch zwischen Wampfler und Loretz"},"content":{"rendered":"

\u00abIgnoranz: tadelnswerte Unwissenheit, Kenntnislosigkeit in Bezug auf jemanden, etwas\u00bb (Duden)<\/em><\/p>\n

Bei den von Loretz aufgef\u00fchrten sechs Punkten handelt es sich um f\u00fcnf klar formulierte Forderungen. Diese ergeben sich notwendigerweise sowohl aus der gegenw\u00e4rtig an vielen Schulen praktizierten Form der Digitalisierung als auch aus zahlreich vorhandenen Studien. Insbesondere auf letzteren basieren die Warnungen des schwedischen Karolinska Instituts und der UNESCO, was die schulische Digitalisierung betrifft.<\/p>\n

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Felix Hoffmann, BL, Sekundarlehrer, Condorcet-Autor: Wampfler scheint nicht gewillt, sich mit kritischen Fragen auseinanderzusetzen.<\/figcaption><\/figure>\n

Aus dem publizierten Diskurs geht nicht hervor, warum Wampfler die erw\u00e4hnte Verlautbarung als \u00absehr einseitige und eigenwillige Auswertung der vorhandenen Studien\u00bb bezeichnet. Wampfler begr\u00fcndet seine Unterstellung sodann auch nicht. Dadurch entsteht der Eindruck, dass er eine stringente Ableitung mit subjektiver Interpretation verwechselt.<\/p>\n

Wampfler reagiert auf die berechtigte Hinterfragung der schulischen Digitalisierung in der heutigen Form \u2013 ohne Plan, Ziel und Wirksamkeitsnachweis \u2013, mit Allgemeinpl\u00e4tzen: \u00abWer zu diesem Schluss kommen will, findet immer Auswertungen…\u00bb oder: \u00abEine Reflexion muss mehr sein als eine Ablehnung und eine Verantwortungsabgabe an die Eltern.\u00bb Insbesondere der Schluss dieser zweiten Binsenweisheit ist entlarvend.<\/p>\n

Es darf von einem gymnasialen Deutschlehrer erwartet werden, dass er nicht nur lesen, sondern das Gelesene auch verstehen kann. An Textverst\u00e4ndnis wird es Herrn Wampfler kaum mangeln. Warum dann aber unterstellt er Loretz, letzterer w\u00fcrde die Verantwortungsabgabe in Sachen schulischer Digitalisierung an die Eltern proklamieren? Loretz fordert genau das Gegenteil: \u00abDer Eingriff der Schule in das digitale Erziehungskonzept der Eltern ist zu unterlassen.\u00bb Und noch deutlicher: \u00abDie Schule ist aufgefordert, ihre p\u00e4dagogische Verantwortung wahrzunehmen und den negativen Folgen der grassierenden digitalen Vereinnahmung der Kinder und Jugendlichen entschieden entgegenzutreten.\u00bb<\/p>\n

Herr Wampfler, Reflexion muss mehr sein als Ablehnung.<\/p><\/blockquote>\n

Wie bereits erw\u00e4hnt, ist dieses Missverst\u00e4ndnis kaum einem unzureichenden Textverst\u00e4ndnis geschuldet. Viel wahrscheinlicher ist, dass Wampfler schlicht nicht gewillt ist, sich die Zeit zu nehmen, um sich mit kritischen Aspekten des digitalisierten Unterrichts auseinanderzusetzen. Deshalb pariert er diesbez\u00fcgliche Kritik kurzerhand mit Floskeln. Das geht locker vom Hocker mit minimalem Zeitaufwand. In der Folge entsteht dadurch ferner der Verdacht, dass da jemand sein pers\u00f6nliches Steckenpferd auf dem Buckel, wenn nicht gar auf Kosten seiner jugendlichen Schutzbefohlenen auslebt.<\/p>\n

Herr Wampfler, Reflexion muss mehr sein als Ablehnung.<\/p>\n

\u00abIgnoranz ist die Kunst mit offenen Augen nicht sehen zu wollen.\u00bb (K. Weber)<\/em><\/p>\n

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Condorcet-Autor Felix Hoffmann analysiert den Diskurs zwischen Philippe Wampfler und Philipp Loretz (https:\/\/condorcet.ch\/2023\/10\/digitalisierung-wie-weit-soll-sie-gehen\/) und hat dazu eine klare Haltung.<\/p>\n","protected":false},"author":25,"featured_media":8789,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[80,339,1050],"coauthors":[975],"acf":[],"aioseo_notices":[],"post_mailing_queue_ids":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/15177"}],"collection":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/users\/25"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=15177"}],"version-history":[{"count":6,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/15177\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":15193,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/15177\/revisions\/15193"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media\/8789"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=15177"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=15177"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=15177"},{"taxonomy":"author","embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/coauthors?post=15177"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}