{"id":11808,"date":"2022-10-08T16:04:22","date_gmt":"2022-10-08T14:04:22","guid":{"rendered":"https:\/\/condorcet.ch\/?p=11808"},"modified":"2022-10-09T06:24:43","modified_gmt":"2022-10-09T04:24:43","slug":"die-welt-ist-keine-scheibe-pixel-sind-kein-pigment-oder-ueber-die-rueckbesinnung-auf-die-sinnliche-welt-aisthesis-zur-rueckgewinnung-der-handlungsfaehigkeit-in-der-realwelt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/condorcet.ch\/2022\/10\/die-welt-ist-keine-scheibe-pixel-sind-kein-pigment-oder-ueber-die-rueckbesinnung-auf-die-sinnliche-welt-aisthesis-zur-rueckgewinnung-der-handlungsfaehigkeit-in-der-realwelt\/","title":{"rendered":"Die Welt ist (k)eine Scheibe, Pixel sind kein Pigment oder: \u00dcber die R\u00fcckbesinnung auf die sinnliche Welt (aisthesis) zur R\u00fcckgewinnung der Handlungsf\u00e4higkeit in der Realwelt"},"content":{"rendered":"
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Prof. Dr. phil. Ralf Lankau<\/figcaption><\/figure>\n

Fischer oder Fisch im Netz?<\/strong><\/p>\n

Der israelische Historiker Yuval Noah Harari wurde in einem Interview zum Jahreswechsel 2021\/22 gefragt, warum er kein Smartphone habe. Die Antwort des Wissenschaftlers, der sich mit den Folgen der Algorithmisierung und Datafizierung menschlichen Verhaltens und den Folgen f\u00fcr Individuum wie Sozialgemeinschaft befasst, ist eindeutig. Er sei nicht naiv und wisse, dass er in einer zunehmend smarten Umwelt[5]<\/a> auch ohne Smartphone verfolgt werden k\u00f6nne. Es gehe um mehr.<\/p>\n

“Der Hauptpunkt ist, Ablenkungen fernzuhalten. Ich wei\u00df, wie schwierig es ist, den Geist zu kontrollieren, konzentriert zu bleiben. Und au\u00dferdem: Die Menschen auf der anderen Seite des Smartphones \u2013 die kl\u00fcgsten Menschen der Welt \u2013 haben in den vergangenen 20 Jahren gelernt, wie man das menschliche Gehirn durch das Smartphone hacken kann. Denen bin ich nicht gewachsen. Wenn ich gegen die antreten muss, werden sie gewinnen. Also gebe ich ihnen nicht meinen Bildschirm, gew\u00e4hre ihnen keinen direkten Zugang zu meinem Gehirn.”[6]<\/a><\/em><\/p>\n

Der \u00dcberwachungskapitalismus ist ein Gesch\u00e4ftsmodell, bei dem Nutzerinnen und Nutzer f\u00fcr angeblich kostenlose Dienste mit ihren Daten zahlen.<\/p><\/blockquote>\n

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Das Einstiegsalter sinkt kontinuierlich.<\/figcaption><\/figure>\n

Das ist eine dystopische, zugleich realistische Feststellung, die von ehemaligen Managern aus dem Silicon Valley von Tristan Harris bis zuletzt Francis Haugen und den Facebook-Files immer wieder best\u00e4tigt werden.[7]<\/strong><\/a> Die Anbieter kommerzieller digitaler Kan\u00e4le arbeiten mit allen erdenklichen Psychotricks, um Nutzerinnen und Nutzer m\u00f6glichst lang an Display oder Touchscreen zu halten. Nur dann kann personalisierte Werbung geschaltet, das Nutzerverhalten f\u00fcr weitere Einflussnahme ausgewertet und damit Geld verdient werden. Die Mechanismen, die dieses Suchtverhalten generiert, sind ebenso wenig transparent wie die Kriterien, nach denen Inhalte selektiert und angezeigt werden. Die amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlerin Shoshana Zuboff nennt diese Strukturen Zeitalter des \u00dcberwachungskapitalismus.[8]<\/strong><\/a> Es ist ein Gesch\u00e4ftsmodell, bei dem Nutzerinnen und Nutzer f\u00fcr angeblich kostenlose Dienste mit ihren Daten zahlen. Die Kunden der Big Five der IT des Westens (Alphabet\/Google, Amazon, Apple, Meta\/Facebook und Microsoft) sind Werbetreibende und politische Parteien, denen ein personalisiertes und dadurch m\u00f6glichst verlustfreies Schalten von Werbung versprochen wird.[9]<\/strong><\/a><\/p>\n

Schlafwandelnd in die Unm\u00fcndigkeit<\/strong><\/p>\n

Das ist nicht neu. Die Einflussnahme auf Menschen ist das generelle Ziel von Medien, ob Erbauungsschrift, Propagandaplakat oder Lehrfilm. Nur adressiert man heute keine anonymen Zielgruppen, die anhand statistischer Parameter wie Alter, Bildungs- oder Sozialstatus klassifiziert werden, sondern einzelne Personen, deren Verh\u00e4ltnisse, Pers\u00f6nlichkeit, Beruf, Verhalten und Vorlieben man im Detail kennt. Das ist in den USA mittlerweile so perfektioniert, dass sogar Personen im gleichen Haushalt unterschiedliche Wahl- oder Werbespots angezeigt bekommen, nachdem sie an ihren Endger\u00e4ten identifiziert wurden. \u201eWir schlafwandeln in die \u00dcberwachung\u201c res\u00fcmiert der emeritierte Direktor des Max-Planck-Institut f\u00fcr Bildungsforschung Gerd Gigerenzer[10]<\/strong><\/a> zu dadurch m\u00f6glichen Social Scoring-Systemen. Wir werden durch \u201cpassgenaue Angebote\u201c sehr gut unterhalten, zugleich medial sediert und infantilisiert, da immer \u00f6fter Algorithmen bestimmen, was der oder die Einzelne sieht, liest und h\u00f6rt. Das greift massiv in die Selbstbestimmung des Menschen ein, weshalb der Bundespr\u00e4sident bereits 2019 auf dem Kirchentag in Dortmund fragte:<\/p>\n

“Was bleibt vom Menschen, wenn neue Technologien immer tiefer in unsere Entscheidungen eingreifen, unser Denken lenken, unsere W\u00fcnsche formen? Und wie soll Gesellschaft funktionieren, wenn jede Faser von Individualit\u00e4t \u2013 l\u00e4ngst nicht mehr nur jede Abweichung von der Norm \u2013 als Datenpunkt erfasst und in neuen Zusammenh\u00e4ngen verarbeitet wird \u2013 bei den einen vom Staat, bei den anderen von privaten Datenriesen?”<\/em>[11]<\/em><\/a><\/p>\n

Mittlerweile besitzen nahezu 100 Prozent der Kinder und Jugendlichen ein eigenes Handy oder Smartphone.<\/p><\/blockquote>\n

Die \u201eR\u00fcckgewinnung des politischen Raumes, gegen die Verrohung und Verk\u00fcrzung der Sprache und der Debatten, aber auch gegen die ungeheure Machtkonzentration bei einer Handvoll von Datenriesen aus dem Silicon Valley sei die dr\u00e4ngendste Aufgabe\u201c so Steinmeier. R\u00fcckgewinnung bedeutet, dass der politische Raum bereits verloren ist.[12]<\/strong><\/a> F\u00fcr die p\u00e4dagogische Arbeit ist die Auseinandersetzung mit Strukturen, Mechanismen und Angeboten der Daten\u00f6konomie zwingend notwendig, weil mittlerweile nahezu 100 Prozent der Kinder und Jugendlichen ein eigenes Handy oder Smartphone besitzen und selbst Grundschulkindern zumindest stundenweise an Displays spielen oder im Netz surfen.[13]<\/strong><\/a> Zudem haben sich die Bildschirmzeiten in der Pandemie deutlich verl\u00e4ngert[14]<\/strong><\/a>, das Einstiegsalter sinkt kontinuierlich. \u00dcberm\u00e4\u00dfige Mediennutzung f\u00fchrt zu k\u00f6rperlichen und psychischen Fehlverhalten auch im Schulalltag (aggressives Sozialverhalten, Depressionen, Konzentrationsst\u00f6rungen, Suizidgef\u00e4hrdung, \u00dcbergewicht, u.a.[15]<\/strong><\/a>)<\/p>\n

Metrik statt P\u00e4dagogik<\/strong><\/p>\n

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\u00dcberwachungsp\u00e4dagogik: eine Kombination aus digitalen Endger\u00e4ten, Netzdiensten und Learning Analytics.<\/figcaption><\/figure>\n

Die am h\u00e4ufigsten konsumierten Dienste sind Videoplattformen, Messenger-Dienste und Computer-Spiele. Diese Anwendungen pr\u00e4gen die Mediennutzung junger Menschen und ihre Anspruchshaltung, etwa die Erwartung sofortiger R\u00fcckmeldung des Systems bei korrekten Eingaben (instant gratification[16]<\/a>). Gepr\u00e4gt werden ebenso \u00c4sthetik, Vorstellungswelten und W\u00fcnsche. Die gleichen Mechanismen und digitale Infrastrukturen, die aus Konsumgesellschaften einen \u00dcberwachungskapitalismus machen (Netzdienste mit R\u00fcckkanal, um Nutzerprofile zu generieren und zu erw\u00fcnschtem Verhalten zu f\u00fchren), f\u00fchren in Schulen zur \u00dcberwachungsp\u00e4dagogik: einer Kombination aus digitalen Endger\u00e4ten, Netzdiensten und Learning Analytics (Burchard, Lankau 2020). Der Vorsitzende der St\u00e4ndigen Wissenschaftlichen Kommission (St\u00e4WiKo), der Psychologe Olaf Keller, erkl\u00e4rt z.B. im Interview, dass in Kiel eine Software entwickelt werde, die Deutschaufs\u00e4tze korrigieren k\u00f6nne. \u201eDer Computer wertet automatisch aus, gibt R\u00fcckmeldung an Sch\u00fcler und auch an die Lehrer, denen der Aufsatz mit vorgeschlagenen Lernhilfen zugeleitet wird.<\/b>\u201c[17]<\/a> Eine Deutschlehrerin oder ein Deutschlehrer w\u00e4re entsetzt, wenn alle Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler die gleichen Aufs\u00e4tze schrieben. Das w\u00e4re Standardisierung des Denkens, wo Phantasie und Gestaltungswille gefordert sind. Es zeigt exemplarisch den Gegensatz zwischen empirischer Bildungsforschung von (meist) Psychologen, die m\u00f6glichst normierte Lernsettings generieren und automatisiert messen m\u00f6chte, und p\u00e4dagogischer Arbeit im Unterricht, die z.B. im Deutsch- und Kunstunterricht eine Vielfalt an unterschiedlichen Ergebnissen als erfolgreiche p\u00e4dagogische Arbeit betrachtet.<\/p>\n

Hier kann (und muss) Gestaltungsunterricht der Gegenpol zur Normierung sein, indem Pluralit\u00e4t und Ergebnisoffenheit f\u00fcr entstehende Arbeiten als Qualit\u00e4t vermittelt wird. Das gilt nicht nur f\u00fcr den Kunstunterricht, sondern gleicherma\u00dfen f\u00fcr die Interpretation von Texten oder die Entwicklung von Beurteilungskriterien f\u00fcr Musik- oder Tanz usw. So, wie sich die Sinne nur entwickeln k\u00f6nnen, wenn sie Unterschiedliches sehen, h\u00f6ren, riechen, schmecken, so kann sich das auch Denken, Bewerten und Urteilen nur entwickeln, wen man sich mit Unterschiedlichem, vielleicht sogar Gegens\u00e4tzlichem, auseinandersetzt, daf\u00fcr Begriffe findet und den Diskurs sucht. Die Schulung der Sinne ist zugleich eine Schulung des Differenzierungsverm\u00f6gen an sich und kann, wenn sich Wortschatz und Reflexionsverm\u00f6gen begleitend entwickeln, auf Medien oder andere Werke \u00fcbertragen werden.<\/p>\n

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Konstruktiver Widerstand<\/strong><\/p>\n

Hier setzt der Kunstunterricht an, der, wie die klassischen Print- und audiovisuellen Medien, das ganze Repertoire an Medienbausteinen (Text, Grafik, Bilder, Audio, Video) nutzt. Strukturen und Mechanismen medialer Kommunikation werden durch die Analyse vorhandener und die Gestaltung eigener Projekte transparent gemacht und von der Ideenfindung bis zur Produktion als gestaltbar erlebt. Dabei sind analoge wie digitale Techniken Werkzeug, Gestaltungsmittel und Zweck. Im Kunstunterricht werden eigene Bild- und Vorstellungswelten mit analogen (und sp\u00e4ter digitalen) Techniken entwickelt. Der kreative Prozess selbst ist an das Individuum und\/oder die Gruppe gebunden. Es wird \u00fcber Ideen und Entw\u00fcrfe diskutiert und reflektiert. Die eigene konzeptionelle und praktische Arbeit sensibilisiert f\u00fcr Struktur, Funktion und Botschaften medialer Welten und ist ein emanzipierender Schritt in der Medienrezeption. Gestalten ist eine Form des Erkennens durch das eigene Tun.[18]<\/a><\/p>\n

Dabei wechselt man bei der Nutzung von Computern zwangsl\u00e4ufig in den \u201eMaschinenmodus\u201c, das hei\u00dft, man folgt der Logik von Datenverarbeitungssystemen, sobald man den Rechner einschaltet, Software startet, Werkzeugeinstellungen konfiguriert etc. Das Zeichnen mit einem d\u00fcnnen oder dicken Pinsel unterscheidet sich am Tablet nur in der eingestellten Pixelzahl f\u00fcr die Werkzeugspitze, nicht in der Gr\u00f6\u00dfe oder dem Gewicht des Pinsels oder in den Eigenheiten beim Pinselschwung. Pixel sind kein Pigment, haben weder eine physische Konsistenz noch Materialeigenschaften wie Kreide, Gouache oder \u00d6l. Auch das Gef\u00fchl f\u00fcr Formate geht verloren, da Briefmarke und Gro\u00dffl\u00e4chenplakat am gleichen Screen oder Tablet bearbeitet und nach Belieben gro\u00df oder klein skaliert werden k\u00f6nnen. Im Agenturalltag druckt man daher z.B. alle Printpublikationen zur Beurteilung in Originalgr\u00f6\u00dfe aus.<\/p>\n

Bildbearbeitungs- oder Grafik-Software sind leistungsf\u00e4hige Werkzeuge f\u00fcr die Produktion. Wer das Handwerk des Gestaltens beherrscht, kann auch mit digitalen Werkzeugen eigene Ideen und Vorstellungen umsetzen, aber es hat eine stark technische Determinante. Wie bei Musikinstrumenten gilt: Man muss damit spielen k\u00f6nnen, um zu musizieren. Kreativ ist nicht nur der Mensch vor dem Bildschirm. Wer Vorstellungskraft, Phantasie, Spielfreude und Experimentiergeist besitzt, kann analoge wie digitale Werkzeuge und Techniken nutzen, um eigene Ideen zu realisieren. Je h\u00f6her die Vorbildung im manuellen Gestalten, je ausgepr\u00e4gter das eigene sinnliche Sensorium, desto eigenst\u00e4ndiger setzt man analoge wie digitale Werkzeuge ein. Zugleich f\u00fchrt die eigene gestalterische Arbeit idealiter zu einem Verst\u00e4ndnis f\u00fcr Medienwirkungsmechanismen und letztlich Medienm\u00fcndigkeit.[19]<\/strong><\/a><\/p>\n

Perspektiven f\u00fcr eine (Kunst-)P\u00e4dagogik nach der Pandemie<\/strong><\/p>\n

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Gestaltungsf\u00e4cher bilden den notwendigen Gegenpol zu den stark utilitaristischen Zielen der empirischen Bildungsforschung.<\/figcaption><\/figure>\n

Die Perspektiven f\u00fcr eine (Kunst)P\u00e4dagogik nach der Pandemie ergeben sich somit aus spezifischen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten, die die \u00e4sthetische Erziehung und musische Bildung vermitteln. Gestaltungsf\u00e4cher (Kunst, Musik, Theater, Tanz) sind Schulf\u00e4cher, die besonders stark von Gemeinschaft und Kooperation, von Kommunikation, Kreativit\u00e4t und einer konstruktiven Fehlerkultur leben. Dadurch vermitteln sie Lebens- und Sozialkompetenzen, die in einer komplexen und technisierten Lebenswelt ben\u00f6tigt werden.[20]<\/a> Gestaltungsf\u00e4cher bilden zugleich den notwendigen Gegenpol zu den stark utilitaristischen Zielen der empirischen Bildungsforschung, die seit Mitte der 1990er Jahre die Bildungspolitik dominiert und das Lernen vermessen und methodisch systematisieren will: Metrik statt P\u00e4dagogik mit dem Ziel der Prognostik zur Lernsteuerung und Prozessoptimierung. Kunstunterricht entzieht sich der Standardisierung und Normierung von Unterricht bereits vom Prinzip her. Der Beruf der Kunstp\u00e4dagogin bzw. des Kunstp\u00e4dagogen ist laut Job-Futuromat des IAB zu 0\u00a0Prozent (!) automatisierbar[21]<\/a> und verhindert durch ergebnisoffene Prozesse die Normierung. Weder das Unterrichten noch das Gestalten k\u00f6nnen digital substituiert und automatisiert werden. Die musisch-\u00e4sthetische Erziehung und Bildung st\u00e4rkt so das Individuum in seiner Eigenart wie die demokratische Gemeinschaften als ein Miteinader in Vielfalt.<\/p>\n

Technisch gibt es f\u00fcr alle Unterrichtszwecke, nicht nur f\u00fcr den Kunstunterricht, jede ben\u00f6tigte Software, die sich lokal im Netzwerk und\/oder auf Schul-Laptops installieren l\u00e4sst.[22]<\/a> Das Akronym f\u00fcr lizenzfreie Software (an Schulen sind Kosten immer ein Argument) hei\u00dft \u201eFOSS\u201c: Free and Open Source Software. \u201eOpen Source\u201c bedeutet, dass der Quellcode zug\u00e4nglich ist (open source) und man nachlesen kann, was die Software genau macht, welche Daten gespeichert und\u00a0 an wen sie gesendet werden. Das ist bei herstellergebundener (propriet\u00e4rer) Software nicht m\u00f6glich.[23]<\/a><\/p>\n

Nutzerdaten sind zu einer eigenen W\u00e4hrung geworden, mit der man handeln oder nach entsprechenden Hacks Unternehmen oder Individuen erpressen kann.<\/p><\/blockquote>\n

Entscheidend ist daher ein an sich einfacher, wenn auch radikaler Schnitt: Schulen gehen offline und arbeiten nur im lokalen Intranet (Edge-Computing). Es gibt keinen R\u00fcckkanal f\u00fcr Sch\u00fclerdaten ins Netz, da alle Rechner in der Schule \u00fcber einen eigenen Server (vor Ort oder beim Provider) verbunden sind und alle Daten auf diesem Server bzw. einem Bildungsserver des Bundeslandes liegen, auf den \u00fcber eine verschl\u00fcsselte Verbindung (Virtual Private Network; VPN) zugegriffen wird kann. F\u00fcr eventuell notwendige Recherchen im Internet stehen separate Rechner bereit, mit denen man, durch eine Firewall und White List gesch\u00fctzt, nur vorab definierte Onlineadressen aufrufen kann. Was zun\u00e4chst seltsam klingt \u2013 geschlossene und dadurch gesch\u00fctzte digitale R\u00e4ume, auf die nur die beteiligten Sch\u00fclerinnen, Sch\u00fcler und Lehrkr\u00e4fte Zugriff haben und in denen sie arbeiten k\u00f6nnen, ohne dass Daten abflie\u00dfen \u2013 ist die notwendige Gegenwehr und Sicherheitsinfrastruktur in einer immer st\u00e4rker vernetzten Welt. Nutzerdaten sind zu einer eigenen W\u00e4hrung geworden, mit der man handeln oder nach entsprechenden Hacks Unternehmen oder Individuen erpressen kann. Als geschlossenes Netzwerk war und ist z.B. das Apple Design Lab organisiert, damit Apple selbst bestimmen kann, wann neue Produkte gezeigt werden. So sollte auch die Infrastruktur an Schulen organisiert sein.<\/p>\n

Lehrkr\u00e4fte, Pr\u00e4senz und Dialog statt Kennzahlen<\/strong><\/p>\n

Weitere Parameter sind: Es werden nur absolut notwendige Daten erhoben, gespeichert und nach Nutzung wieder gel\u00f6scht. W\u00e4hrend Vertreter der Daten\u00f6konomie m\u00f6glichst viele Daten von allen m\u00f6glichst zentral speichern m\u00f6chten, haben die Stellschrauben einer nachhaltigen IT im 21. Jh. das Ziel gr\u00f6\u00dftm\u00f6glicher digitaler Souver\u00e4nit\u00e4t: dezentrale und datensparsame Datenhaltung, Datenhoheit vor Ort, Transparenz der Algorithmen und sofortige L\u00f6schoption nicht mehr ben\u00f6tigter Daten. Wir m\u00fcssen IT neu denken, hei\u00dft das, bevor wir sie in Schulen einsetzen k\u00f6nnen. Das aktuelle Bildungssystem krankt an den Pr\u00e4missen der (Daten-)\u00ad\u00d6konomie, dem Ausrichten an Kennzahlen und der Verk\u00fcrzung auf technisch-informatisches (bin\u00e4res) Denken. Wer aber den Menschen als nach Bedarf zurichtbares Humankapital oder berechenbares, programmierbares Objekt definiert, verabschiedet sich aus dem bildungspolitischen, demokratischen und humanen Diskurs.<\/p>\n

Statt Behaviorismus, Kybernetik und empirischer Bildungsforschung m\u00fcssen Bildungseinrichtungen sich wieder auf ihre Kernaufgabe des Lehrens und Lernens besinnen, auf Gemeinschaft, Bindung und Vertrauen als Basis p\u00e4dagogischer Arbeit.<\/p><\/blockquote>\n

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Ziele des Schulleitungssymposiums Schweiz: \u201eeine st\u00e4rkere Perspektivenorientierung auf Pers\u00f6nlichkeitsentwicklung, M\u00fcndigkeit, F\u00f6rderung von Gemeinschaftssinn, Selbstverantwortung, verantwortungsvolle Partizipation an der Demokratie und achtungsvoller Umgang mit der fragilen Umwelt\u201c<\/figcaption><\/figure>\n

Wir brauchen einen generellen Paradigmenwechsel: Statt Behaviorismus, Kybernetik und empirischer Bildungsforschung (Vermessen statt Unterrichten; Burchardt, Lankau 2020) m\u00fcssen Bildungseinrichtungen sich wieder auf ihre Kernaufgabe des Lehrens und Lernens besinnen, auf Gemeinschaft, Bindung und Vertrauen als Basis p\u00e4dagogischer Arbeit. Was dabei auf allen Ebenen fehlt, sind fachlich qualifizierte Lehrkr\u00e4fte, Schulpsychologinnen, Sozialarbeiter. Wir m\u00fcssen darum in qualifiziertes Personal und dessen Ausbildung investieren. Auf einem Schulleitungssymposium in der Schweiz wurden bereits 2017 als bildungspolitische Ziele Kriterien einer ad\u00e4quaten Bildung f\u00fcr eine offene Zukunft formuliert: \u201eeine st\u00e4rkere Perspektivenorientierung auf Pers\u00f6nlichkeitsentwicklung, M\u00fcndigkeit, F\u00f6rderung von Gemeinschaftssinn, Selbstverantwortung, verantwortungsvolle Partizipation an der Demokratie und achtungsvoller Umgang mit der fragilen Umwelt\u201c.[24]<\/a> Dazu braucht es ein direktes Gegen\u00fcber und den konstruktiven Dialog statt Kompetenzvermessung in den Nachkommastellen.<\/p>\n

\u201eProbleme kann man niemals mit derselben Denkweise l\u00f6sen, mit der sie entstanden sind.\u201c, hat Albert Einstein formuliert und das bedeutet heute, dass weder neoliberale noch informatische oder psychologische Modelle und Methoden das Unterrichten bestimmen d\u00fcrfen. Der Mensch muss wieder als Subjekt (nicht Muster) mit seinen konkreten Bed\u00fcrfnissen und seinem individuellen Anspruch auf Bildung und Einbindung in die Sozialgemeinschaft im Mittelpunkt stehen (B\u00fcndnis 2017, Lankau 2021). Konkrete p\u00e4dagogische und technische Forderungen sind anderweitig praxiskonform ausformuliert (Lankau 2020). \u00dcbergeordnet ist hier und jetzt die Forderung einer p\u00e4dagogischen Wende zugunsten des Lehrens und Lernens in Gemeinschaft. Andernfalls gibt es wom\u00f6glich ein unsanftes Erwachen, wie es der israelische Historiker zu Covid-19 als M\u00f6glichkeit formulierte:<\/p>\n

\u201eIn 50 Jahren werden sich die Menschen gar nicht so sehr an die Epidemie selbst erinnern. Stattdessen werden sie sagen: Dies war der Moment, an dem die digitale Revolution Wirklichkeit wurde. (\u2026)\u00a0 Im schlimmsten Fall werden sich die Menschen in 50 Jahren daran erinnern, dass im Jahr 2020 mithilfe der Digitalisierung die allgegenw\u00e4rtige \u00dcberwachung durch den Staat begann.\u201c (L\u00fcpke, Harms, 2020)<\/em><\/p>\n

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Fussnoten<\/strong><\/p>\n

[1]<\/a> So der Buchwissenschaftler Dietrich Kerlen, Einf\u00fchrung in die Medienkunde; Kerlen, 2003, 13<\/p>\n

[2]<\/a> R\u00fcckkanal f\u00fcr personalisierte Daten bedeutet, dass alle Aktionen der Nutzerinnen und Nutzer im Netz aufgezeichnet werden: jede besuchte Webseite, jeder Mausklick, jedes Scrollen oder Klicken.<\/p>\n

[3]<\/a> Zuboff, 2018<\/p>\n

[4]<\/a> Bundespr\u00e4sident Dr. Frank-Walter Steinmeier, Rede auf dem Kirchentag<\/em> 2019 in Dortmund; Steinmeier, 2019<\/p>\n

[5] <\/a>Smart ist ein Synonym f\u00fcr die Allgegenwart von Kameras, Mikrofonen und Sensoren, die permanent Daten aus dem \u00f6ffentlichen wie privaten Raum aufzeichnen (Internet of Things; IoT). Menschliches Verhalten wird ebenso protokolliert wie der Verkehrsfluss oder Wetterdaten etc. Alle Daten werden in Datenzentren nach f\u00fcr Nutzerinnen und Nutzer intransparenten Kriterien ausgewertet.<\/p>\n

[6] <\/a>Matthes, 2021, 18<\/p>\n

[7] <\/a>Siehe z.B. den Podcast von Sam Harris mit Tristan Harris #71 What is Technology doing tu us? April, 2017; https:\/\/www.samharris.org\/podcasts\/making-sense-episodes\/71-technology-us<\/a> (8.8.2022); auch andere ehemalige Manager aus dem Silicon Valley wie Sean Parker, Tim Kendall und zuletzt Francis Haugen (Facebook Files: https:\/\/www.wsj.com\/articles\/the-facebook-files-11631713039<\/a>) kritisieren die Methoden der Social Media-Kan\u00e4le, mit denen Menschen durch persuasive (verhaltens\u00e4ndernde) Technologien manipuliert werden.<\/p>\n

[8]<\/a> Zuboff, 2018<\/p>\n

[9]<\/a> In China bieten staatlich kontrollierte Unternehmen wie Weibo, WeChat u.a. vergleichbare Dienste an, gekoppelt an ein Sozialpunktesystem (Socials Scoring) zur Verhaltenssteuerung.<\/p>\n

[10]<\/a> Zit. n. Kreye 2022, 9<\/p>\n

[11]<\/a> Steinmeier, 2019<\/p>\n

[12]<\/a> Die R\u00fcckgewinnung des politischen Raums gelingt nur auf parlamentarisch diskursiver und juristischer Ebene, nicht der technischen. Erste \u201eR\u00fcckeroberungen\u201c sind mit der Europ\u00e4ischen Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO), dem Digital Market ACT (DMA) und Digital Services Act (DSA) eingeleitet bzw. rechtsg\u00fcltig; https:\/\/www.bundesregierung.de\/breg-de\/suche\/eu-regeln-online-plattformen-1829232<\/a> (8.8.2022)<\/p>\n

[13]<\/a> Zur Ausstattung von Kindern und Jugendlichen mit digitalen Endger\u00e4ten siehe die regelm\u00e4\u00dfigen Studien des Medienp\u00e4dagogischen Forschungsverbands S\u00fcdwest, gestaffelt nach Alter: JIM-Studie (12.19-J\u00e4hrige), KIM-Studie (6-13-J\u00e4hrige), Mini-KIM 2020 (2\u20135-J\u00e4hrige), (FIM-Studie, Familien); http:\/\/www.mpfs.de\/startseite\/<\/a> (6.8.2022)<\/p>\n

[14] <\/a>Zdrazil 2021, 51f.<\/p>\n

[15]<\/a> Andresen et.a.l 2021; WHO 2022; Mayerle 2022, 15<\/p>\n

[16]<\/a> Instant gratification beschreibt Mechanismen der sofortige Belohnung oder Befriedigung von (vermeintlichen oder tats\u00e4chlichen) W\u00fcnschen. Das korrumpiert das Belohnungssystem bei z.B. Lern\u00adanwendungen, wenn nicht mehr aus Fach- oder Erkenntnisinteresse gelernt wird, sondern f\u00fcr die Gratification wie z.B. bei Antolin, einem digitalen Lesef\u00f6rderprogramm.\u00a0 Durch das lesen und Beantworten von Fragen werden Punkte gesammelt, was dazu f\u00fchrt,dass kluge Kinder sich die einfachen B\u00fccher aussuchen und bearbeiten, um schnell und ohne gro\u00dfen Aufwand an m\u00f6glichst viele Punkte zu kommen. Lesef\u00f6rderung im Sinne von Lesebegeisterung aufgrund der Inhalte und Geschichten sieht anders aus!<\/p>\n

[17]<\/a> Olaf K\u00f6ller (IQB). zit. n. Ebbinghaus 2020<\/p>\n

[18]<\/a> Lankau 2014<\/p>\n

[19]<\/a> Bleckmann 2015<\/p>\n

[20]<\/a> Gardner, 2009; Zierer 2022<\/p>\n

[21]<\/a> Institut f\u00fcr Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Job-Futoromat: Werden digitale Technologien Ihren Job ver\u00e4ndern?; Suchanfrage Kunstp\u00e4dagoge\/-p\u00e4dagogin: Keine der 7 Kernt\u00e4tigkeiten in diesem Beruf ist \u2013 Stand heute \u2013 automatsiierbar. https:\/\/job-futuromat.iab.de\/; (3.8.2022)<\/p>\n

[22]<\/a> Ein Projekt f\u00fcr den Bildungsbereich ist das \u201eNetzwerk Freie Schulsoftware\u201c des Vereins Digitalcourage e.V., wo Open Source-Software und Praxisbeispiel mit Ansprechpartnern gelistet werden. Web: https:\/\/digitalcourage.de\/ und https:\/\/digitalcourage.de\/netzwerk-freie-schulsoftware<\/p>\n

[23] <\/a>Das Verbot von Microsoft-Office-Programme und MS Teams an Schulen basiert z.B. auf dieser Intransparenz des Datenabflusses in die USA in Verbindung mit dem US Cloud Act, der alle US-amerikanischen Anbieter von Software verpflichtet, Kundendaten herauszugeben, wenn einer der US-Dienste anfragt, unabh\u00e4ngig\u00a0 davon, wo diese Daten gespeichert sind.<\/p>\n

[24]<\/a> Simanowski, 2021, S. 92<\/p>\n

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Literatur und Quellen<\/span><\/strong><\/p>\n<\/div>\n

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Andresen, Sabine; Heyer, Lea; Lips, Anna; Rusack, Tanja; Schr\u00f6er, Wolfgang; Thomas, Severine; Wilmes, Johanna (2021): Das Leben von jungen Menschen in der Corona-Pandemie. Erfahrungen, Sorgen, Bedarfe; hrsg. v. d. Bertelsmann-Stiftung; https:\/\/www.bertelsmann-stiftung.de\/fileadmin\/<\/a>
\nfiles\/Projekte\/Familie_und_Bildung\/Studie_WB_Das_Leben_von_jungen_Menschen_in_der_Corona-Pandemie_2021.pdf<\/a>\u00a0 (6.8.2022)<\/span><\/p>\n<\/div>\n

\n

Bleckmann, Paula (2012): Medienm\u00fcndig. Wie unsere Kinder selbstbestimmt mit dem Bildschirm umgehen lernen. Stuttgart : Klett-Cotta<\/p>\n<\/div>\n

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B\u00fcndnis f\u00fcr humane Bildung (2017): Sieben Forderungen f\u00fcr eine neue Bildungspolitik \u2013 \u201eDer Mensch ist des Menschen Lehrer\u201c, https:\/\/www.aufwach-s-en.de\/2017\/10\/sieben-forderungen-fuer-eine-neue-bildungspolitik-der-mensch-ist-des-menschen-lehrer\/<\/a> (8.8.2022)<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Burchardt, Matthias; Lankau, Ralf (2020): Aufruf zur Besinnung: Humane Bildung statt Metrik und Technik; https:\/\/bildungsklick.de\/schule\/detail\/aufruf-zur-besinnung-humane-bildung-statt-metrik-und-technik<\/a>\u00a0 (5.8.2022)<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Ebbinghaus, Uwe (2020): Mint-Schw\u00e4che in Schulen:Ist Lernsoftware besser als ein schlechter Mathelehrer?, in FAZ vom 23.6.2020; <\/span><\/span>https:\/\/www.faz.net\/aktuell\/karriere-hochschule\/klassenzimmer\/mint-schwaeche-in-schulen-bringt-corona-die-mathe-software-voran-16828246.html<\/span><\/a> (8.8.2022)<\/span><\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Kerlen, Dietrich (2003): Einf\u00fchrung in die Medienkunde, Stuttgart: Reclam<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Kreye, Andrian (2022): Digitale Sozialkreditsysteme: Wir schlafwandeln in die \u00dcberwachung, in: SZ vom 26.7.2022, S. 9; https:\/\/www.sueddeutsche.de\/kultur\/sozialekreditsysteme-zustimmung-in-deutschland-1.5627964<\/a> (30.7.2022)<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Lankau, Ralf (2021): Werkzeug im Unterricht statt Allheilmittel. Alternative IT Konzepte f\u00fcr Schulen, in: ders.: Autonom und m\u00fcndig am Touchscreen. F\u00fcr eine konstruktive Medienarbeit in der Schule, S.169-184, Weinheim: Beltz<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Lankau, Ralf (2020): Alternative IT-Infrastruktur f\u00fcr Schule und Unterricht. Wie man digitale Medientechnik zur Emanzipation und F\u00f6rderung der Autonomie des Menschen einsetzt, statt sich von IT-Systemen und Algorithmen steuern zu lassen. GBW-Flugschrift 2, PDF: https:\/\/bildung-wissen.eu\/wp-content\/uploads\/2020\/10\/krautz_flugschrift_digitalisierung.pdf<\/a>\u00a0 (4.8.2022)<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Lankau, Ralf (2014): Gestalten als Form des Erkennens. Kreativit\u00e4t und (Digital-)Technik in Kunstp\u00e4dagogik und Mediengestaltung, M\u00fcnchen: kopaed<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Luepke, M; Harms, F.: Interview mit dem Historiker Harari, 23.10.2020, <\/span>https:\/\/www.t-online.de\/<\/a>
\nnachrichten\/<\/a>
wissen\/geschichte\/id_88582030\/harari-zur-pandemie-corona-hat-das-potential-die-welt-besser-zu-machen-.hhtml<\/a><\/span>\u00a0 (4.8.2022)<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Matthes, Sebastian (2021): Sie haben gelernt,unser Gehirn zu hacken; Interview mit dem Historiker Yuval Noah Harari; in: Handelsblatt vom 30. Dezember 2021 bis 2. Januar 2022, Nr. 253, S. 16-18<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Mayerle, Robert (2022): Auswirkungen der Pandemie-Folgen f\u00fcr Kinder und Jugendliche. In: Gruppenanalyse 1\/2022: 14-19.<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Simanowski, Roberto (2021): Digitale Revolution und Bildung. F\u00fcr eine zukunftsf\u00e4hige Medienkompetenz, Weinheim: Beltz Juventa<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Steinmeier, Frank (2019): Rede von Bundespr\u00e4sident Dr. Frank-Walter Steinmeier zur Er\u00f6ffnung der Podiumsdiskussion “Zukunftsvertrauen in der digitalen Moderne” beim 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag am 20. Juni 2019 in Dortmund; https:\/\/www.bundesregierung.de\/breg-de\/service\/<\/a>
\nbulletin\/rede-von-bundespraesident-dr-frank-walter-steinmeier-1640914<\/a>\u00a0 (5.8.2022)<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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WHO (2022) World Health Organization: Mental health. Studie World Health Organization: The WHO special initiative for mental health (2019-2023): Universal health coverage for mental health; <\/span>https:\/\/apps.who.int\/iris\/handle\/10665\/310981<\/span><\/a><\/span> (6.8.2022)<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Zdrazil, Tom\u00e0\u0161 (2021): Was die Jugend jetzt braucht. In: Erziehungskunst, 12\/2021: 51-54.<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Zuboff, Shoshana (2018): Das Zeitalter des \u00dcberwachungskapitalismus, Frankfurt: Campus<\/span><\/p>\n<\/div>\n

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\u201eMedien strukturieren unsere Wirklichkeitserfahrung.\u201c[1] Von der Schrift \u00fcber Gutenbergs Buchdruck bis zu Web&App ver\u00e4ndern (anfangs immer) \u201eneue\u201c Medien kommunikative und soziale Strukturen. Aktuell sind f\u00fcr viele Menschen mobile Endger\u00e4te, Web und Apps das \u201eFenster zur Welt\u201c \u2013 allerdings um den Preis des permanenten R\u00fcckkanals f\u00fcr personalisierte Daten[2]. Aus einer technischen Infrastruktur zur Daten\u00fcbertragung, Kommunikation und Kriegsf\u00fchrung (!) wird ein Kontroll- und Steuerungsinstrument f\u00fcr die Zivilgesellschaft.[3] Weder der \u201eunbeschr\u00e4nkte Digitalkapitalismus nach amerikanischem Vorbild\u201c noch die \u201eorwellianische Staats\u00fcberwachung\u201c wie in China[4] sind eine Option f\u00fcr Europa, schon gar nicht f\u00fcr Bildungseinrichtungen. Doch der dominante, vor allem manipulative Einfluss medialer, meist audiovisueller Kommunikation per Web ist als Teil heutiger Lebenswirklichkeit ein notwendiges Thema im Unterricht. Dabei sind Gestaltungsf\u00e4cher ideal daf\u00fcr geeignet, \u00fcbergreifende Bildungsziele wie (Medien-)M\u00fcndigkeit, Reflexionsverm\u00f6gen und Selbstverantwortung zu vermitteln, weil durch die Analyse medialer Artefakte und eigene Gestaltungspraxis der Wechsel von einer passiven Konsumhaltung in den aktiven, diskursiven und emanzipierenden Gestaltungsmodus gelingt.<\/p>\n","protected":false},"author":30,"featured_media":11875,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[1568,1569,1368,187,372],"coauthors":[1298],"acf":[],"aioseo_notices":[],"post_mailing_queue_ids":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/11808"}],"collection":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/users\/30"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=11808"}],"version-history":[{"count":19,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/11808\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":11910,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/11808\/revisions\/11910"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media\/11875"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=11808"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=11808"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=11808"},{"taxonomy":"author","embeddable":true,"href":"https:\/\/condorcet.ch\/wp-json\/wp\/v2\/coauthors?post=11808"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}