Kommentare zu: Wer steuert eigentlich das Bildungsboot? https://condorcet.ch/2024/03/wer-steuert-eigentlich-das-bildungsboot/ Bildungsperspektiven Tue, 02 Apr 2024 13:17:42 +0000 hourly 1 Von: Thomas Hefti https://condorcet.ch/2024/03/wer-steuert-eigentlich-das-bildungsboot/#comment-1455 Tue, 02 Apr 2024 13:17:42 +0000 https://condorcet.ch/?p=16324#comment-1455 Als ICT-Pädagoge habe ich die Diskussion um die richtige (Schul-)Kultur mit grossem Interesse verfolgt und festgestellt, dass man sich bei allem, was man darüber liest, nie ganz sicher sein kann, was wirklich stimmt. Das scheint auch bei diesem Artikel der Fall zu sein.
In den Fussnoten unter (v) schreibt C. Bossard folgenden Satz:
“Schweden hat die Digitalgeräte auf der Primarstufe verboten und kehrt zur Papierform zurück.” Das gleiche schreibt er auch auf seiner Webseite journal21.ch (Nach dem Pisa-Schock)

Schweden hat gemäss Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_Schweden#:~:text=Die%20normale%20Schullaufbahn%20besteht%20aus,Zeit%20umfasst%20meist%20sieben%20Stunden.)
keine Primarschule wie in der Schweiz, sondern eine Grundschule – die “Primarstufe” dauert in Schweden bis am Ende des 9. Schuljahres. In Schweden sollen jedoch “….Kinder unter 10 Jahren ganz vom digitalen Unterricht wegkommen […] und dafür will die Regierung neue Richtlinien ausarbeiten.

https://www.srf.ch/news/international/tablets-in-klassenzimmern-schweden-bremst-die-digitalisierung-an-schulen#:~:text=In%20Schweden%20sollen%20Kinder%20unter%20zehn%20Jahren%20ganz%20vom%20digitalen%20Unterricht%20wegkommen.&text=Das%20wird%20in%20Schweden%20anders,Bibliothek%20mit%20gedruckten%20B%C3%BCchern%20erhalten.

Digitale Geräte scheinen also nicht verboten zu werden, sondern die Digitalisierung soll nur nicht mehr gefördert werden.

Siehe dazu auch diesen Artikel
https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail&newsid=1991#:~:text=Die%20Regierungen%20machen%20v.a.%20die,Wir%20dokumentieren%20diese%20Entwicklung.&text=Die%20schwedische%20Regierung%20machte%20ihre,mit%20digitalen%20Ger%C3%A4ten%20auszustatten%2C%20r%C3%BCckg%C3%A4ngig.

Was stimmt jetzt?

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Von: Beni Diener https://condorcet.ch/2024/03/wer-steuert-eigentlich-das-bildungsboot/#comment-1441 Sat, 30 Mar 2024 00:40:17 +0000 https://condorcet.ch/?p=16324#comment-1441 Danke,
Herr Bosshard,
für Ihre treffende Analyse.
Wie Sie sehen, haben Sie mich zum Nachdenken und Schreiben gebracht.
Lieber Gruss
Beni Diener

Seit über dreissig Jahren wird die Schule mit Trends “genudged”. Neu entstandene Stellen glauben ihre Notwendigkeit mit Neuerungen beweisen zu müssen. Wenn ein Team dahinter steht und Änderungen mit Engagement beharrlich ausprobiert und über die Jahre anpasst, kann dies ein Segen sein – vorerst für die entsprechende Schuleinheit. Schuleinheiten sind aber empfindliche Biotope. Was im Biotop A erfolgreich läuft, scheitert im Biotop B – trotz/wegen Vorgaben, Konzepten und Schulungen. Der Traum der Bildungs-Visionäre ist es darum, möglichst genormte Lehrpersonen (der unpersönliche Begriff passt) in die Klassenzimmer zu setzen. Das gelingt nicht schlecht, da gestiegene Anforderungen im Schulalltag und ein neues Verständnis der Begriffe “Work”, “Life” und “Balance” vielen Lehrerinnen und Lehrern die Lust auf eigenes Gestalten dämpfen. Darum sind Reformen, mit triggernden Verheissungen wie z.B. Chancengerechtigkeit oder müheloses Lernen klug verbunden, heutzutage leichter umzusetzen. Dies führte aber in den letzten Jahren weder zu gefeierten Lernerfolgen der Schülerinnen und Schüler noch zu Höhenflügen bei der Berufszufriedenheit der Lehrkräfte.
Jede Lehrerin, jeder Lehrer startet (hoffentlich) mit dem Traum, einen Unterschied auszumachen und im Beruf (echten) Spass zu haben. Eine riesige, schlummernde Energie, ein Lebensentwurf. Wie in jeder Kunst oder in jedem Sport erfordert der Traum stetigen Einsatz und langsames Wachsen an Erfolgen und vor allem Misserfolgen. Ein solcher – individueller Weg ist aber immer weniger verlangt; die Konzepte sind vorgegeben, Lektionen und Tests vorfabriziert, vollständige Ausbildungen nicht mehr erfordert; gute und schlechte Lehrer haben den gleichen Status.
Und so ist nach der Reform auch vor der nächsten Reform.
Die Grundenergie vieler Lehrkräfte wird verschwendet. Interne Weiterbildungen und Rückmeldungen in der MAB genügen nicht für die Entwicklung der Persönlichkeit, den Aufbau der Selbstsicherheit und den Glauben daran, die einzelne Lehrkraft den entscheidenden Unterschied ausmachen kann.
Lehrerinnen und Lehrer brauchen mehr Musse: Zeit zur freien Reflexion, zum freien Austausch und zur freien Weiterbildung.

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Von: Daniel Vuilliomenet https://condorcet.ch/2024/03/wer-steuert-eigentlich-das-bildungsboot/#comment-1439 Fri, 29 Mar 2024 20:51:04 +0000 https://condorcet.ch/?p=16324#comment-1439 Der Schul(ver)leiderverband… alles klar.

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Von: Dr. Jürgen Wisser https://condorcet.ch/2024/03/wer-steuert-eigentlich-das-bildungsboot/#comment-1438 Fri, 29 Mar 2024 20:49:21 +0000 https://condorcet.ch/?p=16324#comment-1438 Alle diese Superexperten sollten die Verantwortung für den Schlamassel in der Schule auch finanziell tragen. Da werden sie sicher ganz schnell Ihr grosses Mundwerk halten. Schon über 30 Jahren kapieren sie überhaupt nicht, dass ihre Konzepte schwachsinnige Ergebnisse erbringen. Die müssen ihre Rezepte selbst kosten, denn anders kapieren die gar nichts.

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