Kommentare zu: Nachrichten aus Realistan – ein Unterrichtsprotokoll einer Französisch-Doppellektion https://condorcet.ch/2022/09/nachrichten-aus-realistan-ein-unterrichtsprotokoll-einer-franzoesisch-doppellektion/ Bildungsperspektiven Fri, 16 Sep 2022 19:56:35 +0000 hourly 1 Von: Robert Teuscher https://condorcet.ch/2022/09/nachrichten-aus-realistan-ein-unterrichtsprotokoll-einer-franzoesisch-doppellektion/#comment-762 Fri, 16 Sep 2022 19:56:35 +0000 https://condorcet.ch/?p=11460#comment-762 Liebe Kolleginnen und Kollegen. Der ‘betroffene’ Lehrer hat nichts falsch gemacht und wir sollten ihm auch keine guten Ratschläge geben.
Vielmehr entscheidend ist die Geringschätzung des Faches Französisch von der Schule, den Eltern, Schülerinnen und sogar vom Lehrkörper.

Wie und warum das so geschehen ist, lässt sich nicht in einem Kommentar vollständig zusammenfassen, aber schuld an diesem Desaster ist jedenfalls nicht das Fach selbst, sondern wuchtige pädagogische Reformen, die schnell vollzogen werden, ohne zu prüfen und zu evaluieren, was diese bewirken werden,ungeeignete Lehrwittel wie ‘Mille feuilles’ und ‘Clin d’oeil’, die an der Sek und speziell an der Real allerlei Ablehnungaktivitäten seitens der Schülerinnen hervorrufen. Was man ihnen nicht verdenken kann, da sie ja im Französisch kaum etwas lernen.

Das ist schade und ich denke, wir sollten nicht bei jeder Änderung im Schulbetrieb das Rad neu erfinden und auf eine misslungene Reform eine nächste unglückliche folgen lassen.
“Schuster bleib bei deinen Leisten” – es ist nur eine Fremdsprache!

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Von: Benjamin Hert https://condorcet.ch/2022/09/nachrichten-aus-realistan-ein-unterrichtsprotokoll-einer-franzoesisch-doppellektion/#comment-761 Fri, 16 Sep 2022 16:07:07 +0000 https://condorcet.ch/?p=11460#comment-761 Als Antwort auf Barbara Müller Gächter.

Werte Frau Gächter,
Ich stolpere schon seit langem über ihre Kommentare, vor allem weil ich viele davon gar nicht richtig verstehe. In diesem Kommentar sprechen Sie zum Beispiel von Tiefschulen. Diesen Begriff kannte ich echt nicht…
Grundsätzlich – und das veranasst mich zu einer Antwort – kommt Ihr Kommentar ziemlich überheblich daher. Ich finde, dass die Lehrkraft sehr anständig, geduldig und klar agierte, immer im Bestreben, die Schüler zu spiegeln und sie mit in die Verantwortung zu nehmen. Aber vielleicht erkundigen Sie sich einmal bei der Redaktion nach der Adresse dieses Lehrers, nehmen mit ihm Kontakt auf und vereinbaren eine Nachhilfelektion für ihn. Dann werden Sie ihm sicher zeigen können, wie man es richtig macht.

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Von: Barbara Müller Gächter https://condorcet.ch/2022/09/nachrichten-aus-realistan-ein-unterrichtsprotokoll-einer-franzoesisch-doppellektion/#comment-760 Fri, 16 Sep 2022 14:32:15 +0000 https://condorcet.ch/?p=11460#comment-760 Beim Lesen der Vorbereitungen des betroffenen Lehrers(ich schreibe absichtlich “bertroffen” statt betreffend, siehe “Papi” und den Schalk in den Augen des fotografierten Buben) und seiner Reaktionen und Zurechtweisugen während der Unterrichtsstunde wird es aufs Deutlichste klar, dass er derjenige ist, der Unterricht braucht, dies klar in der Praxis. Eloquente Theorien und Verhaltensvorschläge helfen kaum. Deshalb landen die drei vorangeheden Kommentare bei mir im Papierkorb. Zudem währen einige Demissionen von Lehrkräften an den PHs wünschenswert. Für Kinder und Jugendliche brauchen wir Tiefschulen.

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Von: Hans Jordi https://condorcet.ch/2022/09/nachrichten-aus-realistan-ein-unterrichtsprotokoll-einer-franzoesisch-doppellektion/#comment-757 Thu, 15 Sep 2022 10:08:21 +0000 https://condorcet.ch/?p=11460#comment-757 Als Antwort auf Peter Aebersold.

Ich habe Jahrgang 1941 und habe in den Jahren 1948 bis 1957 eine andere Schule erlebt. Unsere Gesellschaft darf die geschilderten Zustände nicht länger tolerieren. Schade fürs Geld. Bildungsauftrag und Schulgesetz müssen dringend geändert werden. Kinder, welche sich der Schul- und Klassenordnung widersetzen sind ganz einfach von der Schule zu weisen.

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Von: Peter Aebersold https://condorcet.ch/2022/09/nachrichten-aus-realistan-ein-unterrichtsprotokoll-einer-franzoesisch-doppellektion/#comment-753 Tue, 13 Sep 2022 07:37:28 +0000 https://condorcet.ch/?p=11460#comment-753 Zu den guten Ratschlägen müsste noch hinzugefügt werden, was der pensionierte Pädagoge in der NZZ am Sonntag vom 11.9.2022 als
“Mein wichtigstes Werkzeug ist Empathie” bezeichnet und wie folgt erklärt:

“Ein Akademiker mit dem Anspruch auf Perfektion ist im Bildungsbereich
an der Schülerfront am falschen Ort, insbesondere auf dem Niveau der Sek B oder C. Es geht nicht darum, Prozesse zu optimieren, sondern um Empathie für Kinder und Jugendliche mit all ihren Stärken und Schwächen, Wünschen und Träumen, die heute mit einer seltenen Offenheit kommuniziert werden. Und es geht darum, Anleitungen und Antworten zu finden, wie jede und jeder Einzelne mit den ganz eigenen Ressourcen das Leben zu bewältigen lernen kann.”

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Von: Felix Schmutz https://condorcet.ch/2022/09/nachrichten-aus-realistan-ein-unterrichtsprotokoll-einer-franzoesisch-doppellektion/#comment-746 Fri, 09 Sep 2022 19:06:25 +0000 https://condorcet.ch/?p=11460#comment-746 Es mag vermessen sein, hier Ratschläge erteilen zu wollen. Dennoch wird aus der plastischen Schilderung klar, dass bei den Lernenden das Vertrauen in ihre Leistungsmöglichkeiten gering ist, so dass sie auf sachfremde Interaktionen und Provokationen ausweichen:

1. Bevor sinnvoller Unterricht beginnen kann, muss die Klasse zur Ruhe kommen, die Aufmerksamkeit auf die Lehrperson zentriert werden, vermittelt werden, dass jetzt auf ein gemeinsames Ziel hingearbeitet werden soll, welches jedem einzelnen einen Gewinn an Wissen und Können bringen muss. Die Lehrperson muss versuchen, dies ruhig und bestimmt, ohne Hektik und Nervosität herüberzubringen.

2. Bei Klassen mit wenig diszipliniertem Arbeitsverhalten und eher schwachen Lernenden empfiehlt sich, zunächst eng geführt im Klassenverband zu arbeiten.
Dabei sollten die Lernenden ständig einbezogen werden, der Diskurs sollte den Lernenden das Gefühl geben, sich beteiligen zu können, gehört zu werden.

3. Zur Aufrechterhaltung der Konzentration sollte die Arbeit im Klassenverband häufig durch Stillarbeitsphasen unterbrochen werden, deren Resultate nachher im Plenum besprochen und weiterverwendet werden. Die geleistete Arbeit sollte stets die Beachtung der Lehrperson finden. Das reine Abarbeiten von Blättern ohne Kontrolle oder Weiterverwendung bringt eher Frust.

4. Arbeitsblätter mit Strukturübungen sollten so abgefasst sein, dass sie allenfalls für Partnerarbeit genutzt und nachher im Plenum vorgeführt werden können. Dadurch entsteht die Möglichkeit zur Kontrolle und zur Verbesserung, aber auch das unmittelbare Gefühl, die Mühe werde gewürdigt, es sei etwas dazugelernt worden.

5. Texte mit neuem Sprachmaterial müssen mit Hilfe der Lehrperson gleichsam wie ein Rätsel entschlüsselt werden. Hilfen wie inhaltliche und sprachliche Vorentlastung, vereinfachende Umformulierung, etc. Die Lehrperson bestätigt und begrüsst, wenn das Verstehen nachweislich gelungen ist.

6. Bei undiszipliniertem Verhalten sofort das störende Handeln benennen, an die Regeln erinnern, die Konzentration unbeirrt wieder herstellen, kein inflationäres Strafen.

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