Kommentare zu: Ein Spiel, das Mobbing und Rassismus fördert? https://condorcet.ch/2022/02/ein-spiel-das-mobbing-und-rassismus-foerdert/ Bildungsperspektiven Mon, 21 Feb 2022 08:43:22 +0000 hourly 1 Von: Norbert R. Vetter https://condorcet.ch/2022/02/ein-spiel-das-mobbing-und-rassismus-foerdert/#comment-617 Mon, 21 Feb 2022 08:43:22 +0000 https://condorcet.ch/?p=10573#comment-617 Leistungsbonus für Lerer*innen
Mit der Überschrift „Charleston, South Carolina: The Collapse of a Federally-Funded Teacher Incentive Plan“ berichtet Condorcet am 28. Januar 2022: „Der jüngste Post von Diane Ravitch behandelt ein Thema, das auch bei uns immer wieder im Gespräch ist. Die Einführung eines Leistungslohnes in den Schulen. Nach Diane Ravitch eine Idee, die immer wieder auftaucht und auch immer wieder scheitert. Immerhin zeigt ihr Bericht auch, dass die US-Behörden auch die Wirkungen ihrer Eingriffe zu untersuchen bereit sind und – wenn deren Effekt nicht gegeben ist – die Projekte einstellen. Eine Haltung, die man sich auch in unserem Land wünschen würde.“ Der wichtigste Gedanke gegen ein Bonussystem im Bildungsbereich scheint mir die Feststellung von Jody Stallings zu sein, der Direktorin der Charleston Teacher Alliance: “Wir werden für unseren Dienst bezahlt, nicht für dessen Ergebnis” und das Gleiche gelte „für Soldaten, Polizisten und Ärzte, und zwar aus gutem Grund. Die Faktoren, die unseren Erfolg ausmachen, hängen von so viel mehr ab als von individuellen Anstrengungen.“ Der Begriff „Schuldienst“ beinhaltet nach meiner Meinung eine ethische Dimension, nämlich die Hingabe an den Menschen. Wer Geld verdienen will, sucht sich daher einen anderen Beruf.

Aber:

Wir müssen! Wir müssen!

Wir müssen inplorieren

Wir müssen komprimieren
Wir müssen resilieren

Wir müssen koordinieren
Wir müssen koevaluieren
Wir müssen interdisziplinieren

Wir müssen delegieren
Wir müssen dekompensieren
Wir müssen parasympathisieren
Wir müssen managieren

Wir müssen quantifizieren
Wir müssen komplementieren
Wir müssen transmotivieren
Wir müssen koabstrahieren
Wir müssen quartilieren

Wir müssen deeskalieren
Wir müssen esokortieren
Wir müssen prokommandieren
Wir müssen moodelieren
Wir müssen korrektilieren
Wir müssen gouvernieren

Wir müssen inkludieren
Wir müssen montifizieren
Wir müssen vereffizieren
Wir müssen deerrorieren
Wir müssen zifferenzieren
Wir müssen defabulieren
Wir müssen entvulnerieren

Und das:

Alles von selbst mit

Wirksamkeit
Bestätigung
Vertrauen
Kontrolle
Ständigkeit

Erkenntnis
Zerstörung
Hilfe
Findung
Befreiung
Losigkeit
Regulierung

Liebe
Bezogenheit
Befriedigung
Bezüglichkeit

Genügsamkeit
Betrug

Verwaltung
Vorsorge
Finanzierung

Norbert R. Vetter

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Von: Franz Lemmermeyer https://condorcet.ch/2022/02/ein-spiel-das-mobbing-und-rassismus-foerdert/#comment-615 Thu, 17 Feb 2022 22:19:42 +0000 https://condorcet.ch/?p=10573#comment-615 Wenn es euch ein Bedürfnis ist, woke zu sein: bitte. Ich bin dann mal weg.

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Von: Norbert R. Vetter https://condorcet.ch/2022/02/ein-spiel-das-mobbing-und-rassismus-foerdert/#comment-614 Thu, 17 Feb 2022 13:58:02 +0000 https://condorcet.ch/?p=10573#comment-614 Zur Kritik am Völkerball
Die kritischen Stimmen sind sehr überzeugend. Es ist auch in meiner Erinnerung doch in erster Linie der harte Ball, mit dem man den Gegner abwirft. Je härter, desto besser und umso klarer der Abschuss und näher der Sieg. Wenn dazu die Herkunft und die ursprüngliche, volksertüchtigende Absicht so klar ist, könnte man Völkerball einfach aus dem Spielerepertoire nehmen. Ein Glücksfall wäre es aber, gedacht der Fall, die Sportstunde ließe sich mit der Geschichtsstunde verbinden: Hier könnte man über die an ein Spiel anschließende Befindlichkeitsanalyse der Spieler und Spielerinnen zu den ethischen Fragen kommen – aktuelle wie historische. Eine im Artikel erwähnte Änderung der Spielregeln könnte sogar für die Umkehr des Täter-Opfer-Verhältnisses sorgen und für Täter, also die rücksichtslos hart Werfenden, eine neue und empathisierende Erfahrung bedeuten. Dann wäre Völkerball nutzbar als Streit-Inszenierung. Erkenntnisse ließen sich gewinnen: zur Streitdynamik als Ursache kriegerischer Handlungen, für den empathischen Umgang miteinander und zur Sport- und Völkergeschichte. Im Kunstunterricht könnte man sich mit den Regeln für das pazifistisch-demokratisierte Spiel „Bevölkerungsball“ befassen. Ernsthaft: Der Drang zur politischen Korrektheit räumt mit allerhand auf. Unkorrektes ist aber auch widerständig und immer guter Anlass zur Reflexion. Eine Kulturrevolution, die alles Unkorrekte beseitigt, setzt sich absolut und ist dann doch bloß idiotisch. Ich denke an Maos arme Spatzen, die zum Feind ausgerufen, der Vernichtung preisgegeben wurden. Milliarden harmloser Vögel wurden in einer großen völkischen Anstrengung abgeschossen. Er wusste es halt erst danach besser! Fazit: Reflektiert kann Völkerball Gutes bewirken!

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