Kommentare zu: Das Paradox der geschlechtertypischen Berufe https://condorcet.ch/2022/02/das-paradox-der-geschlechtertypischen-berufe/ Bildungsperspektiven Mon, 07 Feb 2022 16:19:36 +0000 hourly 1 Von: Felix Sachs https://condorcet.ch/2022/02/das-paradox-der-geschlechtertypischen-berufe/#comment-603 Mon, 07 Feb 2022 16:19:36 +0000 https://condorcet.ch/?p=10450#comment-603 Gendergerechtigkeit in der Berufswahl besteht nicht darin, in allen Berufsparten möglichst nahe an die 50:50-Marke zu kommen, sondern den Jugendlichen zu ermöglichen, jenen Beruf zu wählen, der jedem Einzelnen am besten entspricht. Im ersten Moment überrascht es mich auch, dass in den am meisten genderbewussten nordeuropäischen Ländern die Berufswahl extrem den geschlechterstereotypischen Linien folgt. Bei etwas Nachdenken ist eine Erklärung leicht zu finden: In den reichen Sozialstaaten können es sich die jungen Frauen leisten, in weniger gut bezahlte Jobs einzusteigen, in denen sie sich wohl fühlen. Auf die jungen Männer dürfte neben grösserem «Interesse an Dingen» immer noch auch Karriere und Geld eine stärkere Anziehungskraft ausüben. Eine Bestätigung dafür dürfte der höhere Frauenanteil in den MINT-Berufen in ärmeren Gesellschaften sein: Hier spielt bei jungen Frauen, welche die Begabung dazu haben, naturgemäss die finanzielle Sicherheit in der Zukunft eine dominierendere Rolle. In diesem Zusammenhang stellt sich erneut die Frage nach der materiellen Wertschätzung der sprachlichen und sozialen Berufe: Warum «müssen» sie nach wie vor schlechter bezahlt sein als die MINT-Berufe? Spiegelt diese ungleiche Verteilung der Löhne nicht auch eine unterschiedliche gesellschaftliche Wertschätzung der beiden Bereiche? Möglicherweise wählten unter den Bedingungen einer gerechteren Verteilung der Gelder auch mehr junge Männer «weiche» Berufe, weil sie ihnen besser entsprächen. Eventuell könnte so auch der Anteil an «Versagern» bei männlichen Jugendlichen in den MINT-Bereichen gesenkt werden.

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Von: Lisa Leisi https://condorcet.ch/2022/02/das-paradox-der-geschlechtertypischen-berufe/#comment-595 Thu, 03 Feb 2022 13:57:43 +0000 https://condorcet.ch/?p=10450#comment-595 Wie viel vergebliche Mühe, Zeit und Geld könnten gespart werden, wenn sich diese Erkenntnisse durchsetzen dürften! Überhaupt sollte mehr gefragt werden, was Mädchen und Knaben hilft, sich ihren Möglichkeiten, Stärken und Neigungen entsprechend zu entwickeln. Frauen und Männer, Mädchen und Knaben sind gleichwertig, aber nicht gleichartig. Verunsicherungen durch ideologisch untermauerte Einflussnahmen könnten mit ein Grund sein, dass sich manche Kinder vermehrt nicht sicher sind, ob sie richtige Mädchen oder richtige Knaben sind bis hin zu hormonellen und chirurgischen Eingriffen und Verstümmelungen. Dabei darf die Unterschiedlichkeit auch innerhalb eines Geschlechts anerkannt werden – für eine Versöhnung mit dem eigenen Körper und damit auch zur Ermöglichung eines zufriedenen Lebens.

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Von: Peter Aebersold https://condorcet.ch/2022/02/das-paradox-der-geschlechtertypischen-berufe/#comment-594 Thu, 03 Feb 2022 12:04:25 +0000 https://condorcet.ch/?p=10450#comment-594 Genderbewusstere Kampagnen können sich nur wohlhabende Länder leisten. In wohlhabenden Ländern können junge Frauen, ihren Beruf wählen. Weil Mädchen Interesse an Menschen haben, wählen sie Berufe, die mit Menschen zu tun haben. In ärmeren Gesellschaften wählen Frauen (und Männer) Berufe, die besser bezahlt sind, um sich aus der Armut zu befreien.

Kampagnen nützen offenbar wenig, weil sie nicht bei der Erziehung ansetzen können, weil diese im Elternhaus stattfindet. Mädchen nehmen sich ihre Mütter als Vorbild und Frauen sind im Allgemeinen am Sozialen interessierter und benützen dazu die Sprache häufiger als Männer. Deshalb ist es kein Wunder, dass Frauen bessere Leistungen auf sprachlichem Gebiet aufweisen. Bessere Sprachkenntnisse sind in allen Fächern von Vorteil.

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