Kommentare zu: Es war einmal: Ein Diktat 1941 https://condorcet.ch/2021/02/es-war-einmal-ein-diktat-1941/ Bildungsperspektiven Wed, 03 Mar 2021 12:55:53 +0000 hourly 1 Von: Frederik Richter https://condorcet.ch/2021/02/es-war-einmal-ein-diktat-1941/#comment-428 Wed, 03 Mar 2021 12:55:53 +0000 https://condorcet.ch/?p=7859#comment-428 Wow – ist das wirklich eine Handschrift? Sieht aus wie gedruckt. Fehlerfreiheit und Schönschrift sind nur möglich, wenn sie eingefordert werden. Dazu braucht es viele Diktate mit Korrekturen und Verbesserungen, Schönschreibübungen in speziell linierten Heften. Wer nicht genügt, muss mehr üben.

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Von: Felix Schmutz https://condorcet.ch/2021/02/es-war-einmal-ein-diktat-1941/#comment-425 Fri, 26 Feb 2021 15:03:24 +0000 https://condorcet.ch/?p=7859#comment-425 Diktate werden zu Unrecht verteufelt. Es spielt eine grosse Rolle, ob sie unvorbereitet, teilweise vorbereitet oder als Ganzes gelernt und eingeübt werden können. Ferner ist zu beachten, wie diktiert wird: Wie grosse Abschnitte aufs Mal? Wie oft wiederholt? Kontrolllesung nach dem Schreiben mit Pausen?, etc. Diktate trainieren gleichzeitig die Konzentration und helfen beim Einprägen des Schriftbildes. In Frankreich ist die “grande dictée” ein Volkssport, bei dem riesige Säle von Freiwilligen in mehreren Kategorien mitmachen. Berühmt auch das Dictée de Mérimée, bei dem 1857 Napoléon III. angeblich 75 Fehler machte, Alexandre Dumas 25 und der österreichische Gesandte Fürst Metternich … 3 (in Worten: drei). Hier das Dictée de Mérimée:
„Pour parler sans ambiguïté, ce dîner à Sainte-Adresse, près du Havre, malgré les effluves embaumés de la mer, malgré les vins de très bons crus, les cuisseaux de veau et les cuissots de chevreuil prodigués par l’amphitryon, fut un vrai guêpier.
Quelles que soient et quelqu’exiguës qu’aient pu paraître, à côté de la somme due, les arrhes qu’étaient censés avoir données la douairière et le marguillier, il était infâme d’en vouloir pour cela à ces fusiliers jumeaux et mal bâtis et de leur infliger une raclée alors qu’ils ne songeaient qu’à prendre des rafraîchissements avec leurs coreligionnaires.
Quoi qu’il en soit, c’est bien à tort que la douairière, par un contresens exorbitant, s’est laissé entraîner à prendre un râteau et qu’elle s’est crue obligée de frapper l’exigeant marguillier sur son omoplate vieillie. Deux alvéoles furent brisés, une dysenterie se déclara, suivie d’une phtisie.
— Par saint Martin, quelle hémorragie, s’écria ce bélître ! À cet événement, saisissant son goupillon, ridicule excédent de bagage, il la poursuivit dans l’église tout entière.“
(Text nach Wikipedia, dort auch die Übersetzung)

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Von: Erika Gisler https://condorcet.ch/2021/02/es-war-einmal-ein-diktat-1941/#comment-424 Fri, 26 Feb 2021 13:17:32 +0000 https://condorcet.ch/?p=7859#comment-424 Eindrücklich!
Vielen Dank für solche Trouvaillen.

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Von: Aebersold Peter https://condorcet.ch/2021/02/es-war-einmal-ein-diktat-1941/#comment-423 Fri, 26 Feb 2021 11:29:08 +0000 https://condorcet.ch/?p=7859#comment-423 Man muss annehmen, dass das ein Musterbeispiel aus dem Jahr 1941 ist und das damals nicht alle Schülerarbeiten so aussahen. Aber trotzdem müssen wir uns fragen, warum das offenbar heute kaum mehr möglich ist? Fehlerfrei und Schönschrift sind nur möglich, wenn sie eingefordert werden. Dazu braucht es viele Diktate mit Korrekturen und Verbesserungen, Schönschreibeübungen in speziell linierten Heften. Wer nicht genügt, muss mehr üben. Die älteren Generationen sind in eine solche Schule gegangen. Lassen wir unsere Jugend nicht im Stich, wenn wir das nicht mehr fördern und einfordern? Es wäre interessant von unseren Lehrern zu erfahren, wie das heute in der Praxis aussieht und was sie für Argumente dazu haben.

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