Kommentare zu: Rassismus in Schweizer Schulbüchern? – Eine Entwarnung https://condorcet.ch/2020/11/rassismus-in-schweizer-schulbuechern-eine-entwarnung/ Bildungsperspektiven Fri, 19 Mar 2021 13:04:17 +0000 hourly 1 Von: Margarita Dreyfus https://condorcet.ch/2020/11/rassismus-in-schweizer-schulbuechern-eine-entwarnung/#comment-438 Fri, 19 Mar 2021 13:04:17 +0000 https://condorcet.ch/?p=7029#comment-438 Helen:
Ich bin mit jedem Wort von Ron total einverstanden:

Die Autorinnen der Broschüre scheinen keine Ahnung von der Unterrichtspraxis zu haben – anders kann ich mir den Inhalt der Broschüre nicht erklären. Ich habe die Broschüre gelesen und beziehe mich in meiner Kritik ausschliesslich auf die Geschichtslehrmittel, denen Rassismus unterstellt wird, wobei als Beweisführung Auszüge herangezogen werden. Die Auszüge sind jedoch praktisch ausschliesslich QUELLEN aus der Zeit des Imperialismus/Kolonialismus. Natürlich sind diese Karikaturen und Textquellen rassistisch – das ist der springende Punkt. Sie sollen den Schülerinnen und Schülern u.a. zeigen, wie Kolonialismus gerechtfertigt wurde. Die Lehrerin oder der Lehrer stellen diese Quellen dann zusammen mit den Schülerinnen und Schülern in einen historischen Zusammenhang und problematisieren deren Inhalt. Die Schülerinnen und Schüler werden mit diesen Quellen nicht alleine gelassen – so wie das die Broschüre suggeriert. Der Faktor Lehrperson wird in den Broschüren komplett ausgeblendet, schon alleine aus diesem Grund kann man die Broschüre nicht ernst nehmen, was schade ist, denn das Thema Rassismus ist tatsächlich wichtig.

]]>
Von: Bernhard Gardi https://condorcet.ch/2020/11/rassismus-in-schweizer-schulbuechern-eine-entwarnung/#comment-383 Tue, 19 Jan 2021 22:16:36 +0000 https://condorcet.ch/?p=7029#comment-383 Wer sich gegen Rassismus und Kolonialismus einsetzt wird angehört. Gut so. Doch mit welcher Vehemenz soll argumentiert werden? Viel Schlamm kann da aufgewirbelt werden der eine Klarsicht erschwert. Wer will sich noch am Verfassen eines Schulmittels beteiligen? Vor allem, wenn die Kritik selber mit der Faktenlage in Konflikt gerät: Mit dem Zulu King hat Thomas Kessler ein gutes Beispiel herausgearbeitet.
Nicht alles, was nicht optimal formuliert ist, ist immer gleich Rassismus. Oft geht es um ‚das Andere’. Es ist schwierig, über die andere, den anderen, die anderen zu schreiben … das Andere zu leben. Die Volkszählung in den USA soll über 20 Kategorien an ‚Hispanics’ unterschieden haben. Und vor wenigen Jahren machte der USA Golfer Tiger Woods von sich reden da er nicht als Afroamerikaner gelten wollte. Seine biologischen Wurzeln lägen mehrheitlich in Asien.
Wir brauchen Feingefühl — und Zeit. Und Bildung. Und Arbeit. Und soziale Gerechtigkeit. All das haben wir in der Schweiz, mehr als in so vielen anderen Ländern.

]]>
Von: Ron https://condorcet.ch/2020/11/rassismus-in-schweizer-schulbuechern-eine-entwarnung/#comment-368 Thu, 10 Dec 2020 15:26:52 +0000 https://condorcet.ch/?p=7029#comment-368 Als Antwort auf noah.

Die Autorinnen der Broschüre scheinen keine Ahnung von der Unterrichtspraxis zu haben – anders kann ich mir den Inhalt der Broschüre nicht erklären. Ich habe die Broschüre gelesen und beziehe mich in meiner Kritik ausschliesslich auf die Geschichtslehrmittel, denen Rassismus unterstellt wird, wobei als Beweisführung Auszüge herangezogen werden. Die Auszüge sind jedoch praktisch ausschliesslich QUELLEN aus der Zeit des Imperialismus/Kolonialismus. Natürlich sind diese Karikaturen und Textquellen rassistisch – das ist der springende Punkt. Sie sollen den Schülerinnen und Schülern u.a. zeigen, wie Kolonialismus gerechtfertigt wurde. Die Lehrerin oder der Lehrer stellen diese Quellen dann zusammen mit den Schülerinnen und Schülern in einen historischen Zusammenhang und problematisieren deren Inhalt. Die Schülerinnen und Schüler werden mit diesen Quellen nicht alleine gelassen – so wie das die Broschüre suggeriert. Der Faktor Lehrperson wird in den Broschüren komplett ausgeblendet, schon alleine aus diesem Grund kann man die Broschüre nicht ernst nehmen, was schade ist, denn das Thema Rassismus ist tatsächlich wichtig.

]]>
Von: noah https://condorcet.ch/2020/11/rassismus-in-schweizer-schulbuechern-eine-entwarnung/#comment-365 Wed, 09 Dec 2020 17:12:54 +0000 https://condorcet.ch/?p=7029#comment-365 Die Broschüre ist super und diese “Entwarnung” absolut unangebracht. Herr Kessler belegt sein Urteil mit zwei, drei Beispielen, die seiner Meinung nach nicht korrekt sind – die er aber, meiner Meinung nach, einfach nicht verstanden hat. Die Broschüre ist sicher kein “ideologisches Pamphlet”, Herr Kessler eher einfach nicht auf der Höhe des Diskurses. Dass er den Artikel mit einer Lobpreisung unseres Bildungssystems abschliesst, in welchem der “soziale Aufstieg der Immigrierten nirgends so schnell sei wie in der Schweiz“, macht deutlich, wie wenig der Autor verstanden hat, um was es in der Broschüre geht. Es geht eben nicht um irgendein diffuses Thema rund um Migration, soziale Schicht, Integration, Rassismus, Chancengleichheit und Diskriminierung. Es geht ganz explizit um Rassismus in Schulbüchern, präzise geschrieben von zwei Expertinnen die klare Kritik formulieren, Lob aussprechen für antirassistische Bemühungen neuerer Lehrmittel und einem als Lehrperson für ein wichtiges Thema sensibilisieren und Werkzeug an die Hand geben. Logisch sind die die beiden sehr spitzfindig und sehen und erkennen rassistische Strukturen auch da, wo wir sie evt. nicht sehen würden, das ist ja ihr Job als Expertinnen.

Wir Lehrer*innen sind auf jeden Fall aufgefordert, die Broschüre sorgfältig zu lesen, uns weitergehend mit dem Thema zu vertiefen und antirassistisch zu unterrichten.

]]>