Kommentare zu: Wettbewerbsdenken funktioniert in der Schule nicht https://condorcet.ch/2019/11/wettbewerbsdenken-funktioniert-in-der-schule-nicht/ Bildungsperspektiven Thu, 21 Nov 2019 18:29:33 +0000 hourly 1 Von: Felix Schmutz https://condorcet.ch/2019/11/wettbewerbsdenken-funktioniert-in-der-schule-nicht/#comment-156 Thu, 21 Nov 2019 18:29:33 +0000 https://condorcet.ch/?p=2977#comment-156 Da hat Alain Pichard wohl einiges missverstanden:
1. Output-Orientierung meint die Verengung des Unterrichts auf Kompetenzen, was zu Teaching to the Test führt, das lehnt Hans Rentsch ab und ich habe es ihm auch nicht unterstellt.
2. Die Illetristik-Rate erheben wir schon sehr lange, dagegen wehre ich mich nicht, nur hat das Erheben der Daten bisher das Problem nicht gelöst. Datenerhebung ist keine didaktische Massnahme.
3. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Wettbewerb als wirtschaftlichem Konkurrenzkampf und dem Wettstreit um bessere Lösungen. Der erstere ist ein Verdrängungswettbewerb mit Verlierern. Solches Denken hat in der Bildung nichts verloren. Es hat aber mit der Erhebung von Kennziffern, der Idee von Schulmanagement (“geleitete Schulen”), lohnrelevanten Mitarbeitergesprächen, etc. Einzug in die Schule gehalten. Der letztere hingegen ist Ansporn, diesen habe ich in meinem Beitrag klar befürwortet.
4. Wenn die Behörden alle zwei oder drei Jahre zentrale Checks durchführen wie in der Nordwestschweiz, dazu noch die landesweiten EDK-Standards und Pisaresultate erhoben werden, Jugendliche bei Stellenbewerbungen ausserdem noch zu Multi-Checks aufgeboten werden, trägt das nichts zur Förderung der Lernenden bei. Das ist jedoch kein Votum gegen Jahrgangsziele: Im Gegenteil, nur braucht es dazu keine zentrale Vermessung durch ein dubioses Institut. Jede ausgebildete Lehrperson kann sehr wohl selbst herausfinden, ob die Ziele erreicht wurden oder nicht.

]]>
Von: Alain Pichard https://condorcet.ch/2019/11/wettbewerbsdenken-funktioniert-in-der-schule-nicht/#comment-155 Thu, 21 Nov 2019 17:07:16 +0000 https://condorcet.ch/?p=2977#comment-155 Da muss ich meinem geschätzten Kollegen und Mitautor Felix Schmutz energisch widersprechen.
1. Hans Rentsch befürwortet nicht den Vermessungswahn, im Gegenteil. In seinem Beitrag sagt er ausdrücklich, dass er kein Anhänger radikaler Output-Ideen sei.
2. Hans Rentsch sagt zurecht, dass sich die Schule nicht um gewisse Resultate, wie zum Beispiel die Erhebung der Illetristik-Rate foutieren darf. Das hat nichts mit Vermessungswahn sondern vielmehr mit empirischer Forschung zu tun.
3. Jahresziele sind auch Standards. Wir brauchen Standards, nicht allzu viele, aber wir brauchen Orientierungspunkte.
4. Ein gesunder Wettbewerb der Ideen ist erfrischend und schadet nichts. Gerade deshalb wehren wir uns ja gegen unnötige Zentralisierung. Der Förderalismus ist ein Labor für Ideenwettbewerb. Das sieht auch Hans Rentsch so. Ablehnen müssen wir dagegen den Unfug der Rankings.
Ich denke, dass die Kritiker der gegenwärtigen Bildungspolitik nicht den Fehler begehen dürfen, sich gegen alle Änderungen pauschal zu wehren.

]]>