Kommentare zu: Schulleitung an der Volksschule – eine Erfolgsgeschichte? https://condorcet.ch/2019/08/schulleitung-an-der-volksschule-eine-erfolgsgeschichte/ Bildungsperspektiven Tue, 06 Aug 2019 20:04:41 +0000 hourly 1 Von: Daniel Weibel https://condorcet.ch/2019/08/schulleitung-an-der-volksschule-eine-erfolgsgeschichte/#comment-107 Tue, 06 Aug 2019 20:04:41 +0000 https://lvb.kdt-hosting.ch/?p=1868#comment-107 Als Antwort auf Peter Aebersold.

“Was müssen sich Steuerzahler und Eltern dabei denken?”

Beispielsweise dies:
Das Geld, welches man bei der Abschaffung der Schulleitenden spart, würde man, möglicherweise mehrfach, beim Gesundheitswesen investieren müssen, um die, durch Lehrer-Bashing der Eltern oder durch teaminterne Querelen kaputtgemachten, ge-burn-out-eten Lehrpersonen in den Kliniken aufzupäppeln.

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Von: Daniel Weibel https://condorcet.ch/2019/08/schulleitung-an-der-volksschule-eine-erfolgsgeschichte/#comment-106 Tue, 06 Aug 2019 19:55:59 +0000 https://lvb.kdt-hosting.ch/?p=1868#comment-106 Interessante Abhandlung von Niels Anderegg.

Er bekommt leider aber bereits im ersten Punkt von mir einen “Minuspunkt”: Zit.: “Erster Punkt: Warum untersucht niemand die Wirkung der geleiteten Schulen?”

Kennt der Forscher die Studie der PH Bern nicht?
http://schulleitungshandeln.ch

und:
Ich zweifle, ob ein Forscher den wirklich wahren Schulalltag kennt. Zit.: “Ich habe als Forscher das Glück, dass ich viele «gute Schulen» kenne und einen vertiefenden Einblick in diese Schulen nehmen konnte und weiterhin kann. ”

Den “Schulbesuch-Effekt” kennen alle. Schaut jemand zu, ist es irgendwie anders.

Zum Glück zitiert Anderegg aber noch die Lehrperson, welche das “Kümmern um das Ganze” ihrer Schulleitung schätzt.

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Von: Felix Schmutz https://condorcet.ch/2019/08/schulleitung-an-der-volksschule-eine-erfolgsgeschichte/#comment-105 Mon, 05 Aug 2019 12:31:40 +0000 https://lvb.kdt-hosting.ch/?p=1868#comment-105 Der Beitrag lässt mich ratlos zurück. Zwar erfahren wir, dass «geleitete Schulen» keinen wissenschaftlich nachzuweisenden Qualitätsschub für das Lernen bringen, obwohl genau das eigentlich das Ziel war. Dieser Hinweis entpuppt sich jedoch als rein rhetorischer Kniff, um die nachfolgenden Beteuerungen und die voreingenommene Begeisterung, wie viele gute «geleitete Schulen» der Verfasser aus eigener Anschauung kenne, umso strahlender hervorscheinen zu lassen, obwohl er sein Urteil nicht mit Fakten begründet. Wir müssen es ihm einfach glauben.
Stärkung der Schulleitung bedeute höhere Autonomie, ergo bessere Schulqualität?? Ist das wirklich plausibel? Soweit ich verstehe, ist eine geleitete Schule
a) eine zusätzliche Hierarchiestufe zwischen Rektorat und Lehrerschaft, die von den Behörden eingesetzt und nicht mehr von den Lehrpersonen gewählt wird,
b) die Ausstattung eines Schulhauses mit einem Globalbudget, das die Schulleitung zu verantworten hat, also eine Sparübung,
c) die Sicherstellung der diktatorischen Top-Down Implementierung pädagogischer Reformen aus diversen Küchen,
d) die Wahl und Anstellung von Lehrpersonen durch Schulleitung und nicht mehr durch Laiengremien.
Das bedeutet einen Abbau an Demokratie, eine Entmündigung der Lehrpersonen und schlägt sich auf Stufe Lehrerschaft als Einschränkung der Gestaltungsfreiheit nieder. Was aber soll das mit der «Qualität» der Schule zu tun haben? Was ist denn eine «gute» oder eine «schlechte» Schule überhaupt? Gut bedeutet offenbar: Ein Ort, wo Kinder gut lernen können. Und schlecht? Anderegg lamentiert zwar über schlechte Schulen, sagt uns aber wiederum nicht, wie er diese identifiziert. Hattie hat uns gezeigt, worauf es ankommt: Auf die Lehrpersonen, nicht auf organisatorische Spielereien. Da steckt eine Riesenportion Business-Ideologie und Reformschwärmerei dahinter, die mit dem Begriff «geleitete Schulen» heimlich mittransportiert werden. Es geht um Glaubensbekenntnisse und um Wichtigtuerei, nicht um Unterricht und Lernen.

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Von: Peter Aebersold https://condorcet.ch/2019/08/schulleitung-an-der-volksschule-eine-erfolgsgeschichte/#comment-104 Sun, 04 Aug 2019 20:21:13 +0000 https://lvb.kdt-hosting.ch/?p=1868#comment-104 Im Rechtskommentar des Volksschulamtes zum neuen Volksschulgesetz im Kanton Zürich von 2008 konnte man folgendes lesen:
„Bereits seit vielen Jahren kennt man in den Schulhäusern mehr oder weniger stark organisierte Formen von Teamsitzungen, meist Konvente oder Hauskonvente genannt. Bislang gab es dazu keine verbindlichen Bestimmungen des Kantons. Es lag im Ermessen der Hausvorständin oder des Hausvorstandes – allenfalls auch aufgrund einer Weisung der Schulpflege – ob bzw. wie sich das Team eines Schulhauses trifft, um gemeinsam Probleme und Fragen zu erörtern. Immerhin schrieb und schreibt das kantonale Recht vor, dass die Lehrperson mit ihren Kolleginnen und Kollegen «in geregelter Form» zusammenarbeiten muss.“

Mit anderen Worten, es war kein Bedarf für Schulleiter, weil sich die Lehrer selber organisierten.

Nach über 20 Jahren „geleitete Schulen“ kommt man nun zur Erkenntnis, dass man gar nicht weiss, ob die Einführung der Schulleiter eine Erfolgsgeschichte ist, Zitat Anderegg: „Mit der Einführung der geleiteten Schulen investiert der Staat zusätzliches Geld ins Bildungssystem und schon aus rein ökonomischen, aber auch aus pädagogischen Gründen muss man sich die Frage stellen, ob dieses Geld wirklich sinnvoll investiert ist.

Was müssen sich Steuerzahler und Eltern dabei denken?

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